Eishockey

Auf der anderen Seite des Hudson River

Österreichische Eishockeyfans, die Michael Grabner künftig in der National Hockey League spielen sehen wollen, können weiterhin nach New York fliegen. Sollten allerdings den Flughafen wechseln. Statt des JFK-Airports bietet sich besser Newark im Bundesstaat New Jersey an. Denn der 30jährige Villacher wechselte  vier Tage vor Transferschluss am Montag von einer Seite des Hudson River auf die andere. Von den New York Rangers zu den New Jersey Devils, die im Rennen um einen Play-off-Platz weit besser da stehen. Genau gesagt um elf Punkte. Die „Teufeln“ führen die Wild-Card-Tabelle im Osten an, die Rangers liegen nur auf Rang vier. Sechs Zähler hinter dem Zweien Columbus. Nur die ersten zwei schaffen es.

Die Niederlagenserie der Rangers, die zu Saisonbeginn den Stanley Cup als Ziel nannten, sorgten dafür, dass sich Manager Jeff Gorton von seinem besten Torjäger, der in 59 Partien auf 25 Tore und sechs Assists gekommen war, trennte. Er will die Mannschaft jetzt verjüngen Der 30jährige Villacher wäre nach Vertragsende im Juni „free agent“ gewesen, jetzt bekam Gorton für ihn die Transferrechte für den russischen Verteidiger Igor Rijkov, der noch in der KHL bei St.Petersburg spielt. Somit heißt die neue sportliche Heimat Grabners statt Madison Square Garden  Prudential Center. Das mit 17.625 Plätzen nur 400 weniger als der Garden hat. Von Manhattan zum Prudential Center gibt es sogar eine Busverbindung. Debüt für Grabner im neuen Dress: In der Nacht auf Sonntag ausgerechnet gegen einen seiner fünf Ex-Klubs, die New York Islanders.

Davor war der Kärntner bei Vancouver und Florida, danach bei den Toronto Maple Leafs und den Rangers. Sein Wechsel beschäftigte die Statistiker: Der erste Deal zwischen den Rangers und Devils, seit New Jersey 1982 in die NHL gekommen war. Grabner ist der erst elfte Spieler, der sowohl bei den Islanders, Rangers und für New Jersey spielte, davon der fünfte Stürmer. Die berühmtesten von den elf sind die Tormannlegende John Vanbiesbrouck und der Russe Sergei Nemchinov. Ray Shero, seit 2015 der General Manager der Devils, dessen Vater Fred als Trainer der Philadelphia Flyers mit zwei Stanley Cups  berühmter und erfolgreicher war, griff bei Grabner zu, da er mit dem Kanadier Taylor Hall nur einen Stürmer hat, der bisher mehr als 20 Tore erzielte. Zudem stehen vier Stürmer auf der Verletztenliste.

Mit dem ersten Österreicher bei New Jersey soll Trainer John Hynes in den letzten 23 Partien des Grunddurchgangs die lange Misserfolgsserie beenden: Seit fünf Jahren nicht mehr im Play-off, letzte Saison das schlechteste Team der Eastern Conference, das drittschlechteste der ganzen NHL. Grabner hat anders als bei den Rangers wieder Mitspieler, mit denen er deutsch reden kann. Mit zwei Schweizern, mit Verteidiger Marco Müller und dem 19jährigen Stürmer Nico Hischier, der als Toptalent gilt. Der letzte  deutschsprachige Mitspieler Grabners in der NHL war Thomas Vanek bei den Islanders. Der wird bis Montag nach seiner bisher starken Saison in Vancouver bei den Canucks, die keine Play-off-Chance mehr haben, sicher noch für Transferspekulationen sorgen.

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