Fußball

Auf der Suche nach der besten Idee für Sieg im Derby: Auch Steffen muss ran!

326. Wiener Derby zwischen Austria und Rapid, letztmals im Happel-Stadion. Wo die Austria ihren höchsten Derbysieg der Nachkriegszeit über ihren Erzrivalen feiern konnte. Nämlich 6:0 am 11.Oktober 1969 mit drei Toren von Josef Hickersberger, später sowohl als Spieler (1982) wie auch als Trainer (2005) Meister mit  Rapid. Sein Sohn Thomas sitzt Sonntag als Assistent von Goran Djuricin auf Rapids Trainerbank. Für Grün-Weiß ist es weniger ein Endspiel um die Chance auf einen Europacupplatz als für Violett. Rapids Sportchef Fredy Bickel hat zwar den April zum wichtigsten Monat der Saison erklärt, aber da gibt´s ja noch weitere „Endspiele“. Sicher Mittwoch im Semifinale des Uniqa-Cups in Graz gegen Sturm, vier Tage später dann in Hütteldorf gegen Verfolger Admira. Aber es würde das Nervenkostüm der Beteiligten etwas beruhigen, sollte Austria im fünften Derby dieser Saison nicht der erste Sieg gelingen. Im ersten des neuen Austria_Trainers Thomas Letsch, der schon als  Interimstrainer von Red Bull Salzburg nach der Beurlaubung von Peter Zeidler einmal gegen Raid auf der Bank das Sagen hatte. Da gewann Salzburg im Dezember 2015 daheim 2:0.

2:2 und 1:1 im Hütteldorfer Allianz-Stadion, 2:1 und 1:0 im Cupachtelfinale, waren die bisherige Derbyresultate dieser Saison. Von den drei Siegen der Austria in den letzten zehn Partien gegen Rapid gelang keiner daheim. Also braucht Letsch eine sehr gute Idee, um diesen Heimfluch abzulegen. Ohne die gelbgesperrten Raphael Holzhauser, dessen starke Standards sicher entscheidend abgehen könnten und Tarkan Serbest. Letsch nannte als Alternativen David de Paula und Dominik Prokop, aber nicht den schnellen Brasilianer Lucas Veneto, der in der Vergangenheit Rapids Abwehr einiges aufzulösen gegeben hatte. Könnte durchaus unter das Kapitel „tarnen und täuschen“ fallen. Sicher ist, dass es für zwei 18jährige ihr erstes Derby wird: Für Aleksandar Borkovic im Abwehrzentrum und Vesel Demaku im zentralen Mittelfeld. Mit „Juwelen“ dieses Alters wird Rapid nicht aufwarten können.

Aber mit Dejan Ljubicic nach seiner Gelbsperre. Djuricin braucht eine Idee gegen die von Letsch umgemodelte Austria, die für Rapids Trainer höher presst, aggressiver spielt: „Wenn wir zum dritten Mal Austria schlagen, wäre das eine Genugtuung!“ Und weiterhin Platz dreei. Denn mit einem Unentschieden bliebe Rapid hinter dem LASK Vierter, da der Aufsteiger Samstag beim 3:1 (0:0) in St. Pölten auf Salzburgs Spuren vom Lazio-Triumph wandelte, für die drei Tore zur 3:0-Führung nur sechs Minuten brauchte. Von der 57. bis zur 63. Für zwei Rapidler wird es das letzte Derby: Für Louis Schaub, weil er ins Ausland wechselt. Er hätte dazu auch in Frankreich bei Girondins Bordeaux eine Möglichkeit. Und für Steffen Hofmann, weil er die Karriere beendet. Und da steht Djuricin in der verdammten Pflicht, für ein würdiges letztes Derby des verdienten Ehrenkapitäns zu sorgen. 48 hat der inklusive Cupfinale 2005 bisher bestritten, dabei gab es jeweils 16 Siege, Unentschieden und Niederlagen, elf Tore von ihm. Beim letzten Meisterschaftssieg Rapids über Austria am 22. Oktober stand  Hofmann (bild oben) nur im Fansektor. Das wird ihm  sechs Monate später durch Joelintons Verletzung erspart bleiben. Aber es wäre angebracht und wohl auch für Rapids Spiel gut, ihn früher als zuletzt einzutauschen. Nicht nur zwei Minuten aus Kalkül einzusetzen, dass seine Einwechslung  noch für positive Stimmung bei ansonst enttäuschten Fans sorgt. Denn das ist respektlos.

45 Minuten nach dem Derbyschlusspfiff empfängt die Admira, die in 29 Runden zuvor noch nie so viele Punkte holte wie diese Saison, in der Südstadt Salzburgs Europa League-Helden. Deren Trainer Marco Rose wird in deutschen Medien als möglicher Nachfolger  für Niko Kovac bei Eintracht Frankfurt genannt. Aber das beschäftigt den Leipziger nicht. Sondern das „verdammt wichtige Match“ drei Tage nach der Sternstunde gegen Lazio Rom: „Wir dürfen nicht darüber reden, was wir schon geleistet haben. Der Meistertitel ist ein sehr wichtiger für uns. Aber eine Niederlage könnte uns Probleme bringen, die wir wirklich nicht bekommen möchten.“

 

Foto: Ultras Rapid.

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