Fußball

Auf „Hinti, Hinti“-Sprechchöre folgte Alabas Tor zu Reals Triumph

Bei seinem ersten Spiel in Finnland gewann David Alaba zum dritten Mal den UEFA-Supercup. Zum ersten Mal im weißen Dress von Real Madrid.  Beim 2:0 (1:0) des Champions League-Siegers gegen Europa League-Gewinner Eintracht Frankfurt erzielte der 30 jährige Wiener nach 37 Minuten das 1:0. Das tat den anderen Österreichern unter den 36.000 Zuschauern im Olympic Stadium von Helsinki weh. Einerseits dem Frankfurt-Trainer Oliver Glasner, andererseits dem ehemaligen Eintracht-Abwehrchef Martin Hinteregger. Der gehörte zu den 10.000 Eintracht-Fans, die nach Helsinki gekommen waren. Eine Aktion, die darauf schließen lassen könnte, dass der 29 jährige Kärntner das Ende seiner Profikarriere  schon bereut. Was er selbstverständlich abstreitet.

Am Weg zum Stadion gab es für Hinteregger kein Durchkommen, Alle Eintracht-Fans, denen er begegnete, von denen viele den Dress mit der Nummer 13 und seinen Namen trugen, wollten mit ihm reden, Fotos machen. Hinteregger lehnte kaum eine Bitte ab. Im Stadion grüßte er von der Tatarbahn den Frankfurter Fan-Sektor, der ihn mit „Hinti, Hinti“-Sprechchören feierte. Frankfurts Trainer Oliver Glasner forderte ihn bei der Begrüßung auf, ein Trikot anzuziehen und das Duell gegen Reals Torjäger Karim Benzema aufzunehmen. Hintereggers ehrliche Antwort: „Das wird sich von der Fitness her nicht mehr ausgehen. Aber für das Elfmeterschießen würde es reichen!“ Zu dem kam es nicht.

Das hatte etwas mit Hintereggers Freund und Landsmann David Alaba und Frankfurts Tormann Kevin Trapp zu tun. Glasner zog zwar aus der 1:6-Abfuhr gegen Bayern am letzten Freitag die richtige Konsequenzen. Zeigte seiner Mannschaft in einer Video-Analyse über 45 Minuten all die Fehler auf, die sich gegen Real nicht mehr wiederholen durften. Das hatte zwar Wirkung, aber am Ende siegte doch die Mannschaft mit dem weit höheren Marktwert (834,5 Millionen zu 246, 05 Millionen) und mehr Qualität. Sowohl Glasner als auch Reals Trainer Carlos Ancelotti boten zu Beginn die Besetzung aus den Finalspielen gegen die Glasgow Rangers und Liverpool auf, Glasner nur fast. Weil der Serbe Filip Kostic zu Juventus wechselte. Ihn ersetzte nicht der neue Eintracht-Star Mario Götze, sondern Christoph Lenz, der auch letzte Saison im Kader stand. Glasner verstand das Duell gegen Real als Belohnung für die Spieler, die letzte Saison ihren Anteil am Triumph in der Europa League hatten. Das war durchaus nachvollziehbar.

Frankfurt vergab durch den Japaner Daichi Kamada die erste große Chance, zur Pause führte Real 1:0. Weil nach einem Eckball in der 37. Minute Frankfurts Tormann Kevin Trapp bei einem Kopfball von Karim Benzema nicht gut aussah, wodurch Casemiro den Ball zurück vor das Tor köpfte. Dort stand Alaba richtig, musste nur noch ins leere Tor treffen. Sein zweites Tor in einem Finale um Europas Supercup, das erste aus dem Spiel. Das erste erzielte er vor neun Jahren in Prag für Bayern München im mit 5:4 gewonnenen Elfmeterschießen gegen Chelsea nach einem 2:2. Nach 90 Minuten stand es 2:2, im Elfmeterschießen traf Alaba als Erster gegen Chelseas tschechischen Klassekeeper Petr Cech, Hinteregger gestand zur Pause beim ServusTV-Interview von Julia Kienast, sich nicht mit Freund Alaba über dessen Tor freuen zu können. Dazu ist sein Eintracht-Herz noch zu groß. Auch beim 2:0 durch Benzema machte Trapp eine unglückliche Figur, womit nach 65 Minuten alles für den fünften Supercup von Real Madrid gelaufen war, Spaniens Meister wirkts näch der Pause auch souverän. Für Alaba sein 31. Titel, der vierte mit Real Madrid in nur einem Jahr. Nach Schlusspfiff gab´s am Rasen Smalltalk zwischen ihm und Glasner. Alaba wünschte Glasner viel Glück für die Saison. Umgekehrt passierte das auch. Glasner: „Ich bin stolz, weil wir Paroli geboten haben!“ Im Salzburger ServusTV-Studio sagte Ex.Rapidler Jan Age Fjörtoft über den Ex-Austrianer Alaba: „Er ist Österreichs größter Sportler aller Zeiten!“

 

Foto: UEFA.

3

Meist gelesen

Nach oben