Fußball

Auf Markus Schopp hat Hartberg eine Pari-Chance

Hartberg kämpft Mittwoch Abend gegen die Austria nicht nur um seine erste und damit historische Europacupteilnahme, sondern auch um seinen Trainer. Wird es eine dritte Saison mit dem nicht nur von seinem Ex-Klub Sturm Graz umworbenen Markus Schopp geben oder verabschiedet er sich im zweiten Spiel des Play-off-Finales aus der Profertil-Arena, wechselt auf eine großere Bühne? Hartbergs rühriger Sportchef Erich Korherr spricht von einer Pari-Chance, den 46 jährige Ex-Teamspieler halten zu können. Demnach ist die eigentlich kleiner als die von Hartberg auf ein Happy End gegen die Austria nach dem 3:2-Auswärtssieg. Seinen Wunsch, die Trainer-Personalie noch vor Mittwoch Abend zu klären, musste sich Korherr abschminken. Schopp wollte den Fokus nur auf das zweite Finale legen, auf nichts anders, lehnte daher weitere Verhandlungen ab.

Was spricht für die Fortsetzung der  Schopp-Erfolgsära in der Oststeiermark? Sicher, dass Korherr bereits seine Bitte nach der Erweiterung des Trainerteams um Kurt Russ erfüllte, den Ex-Teamverteidiger engagierte. Russ würde ebenso wie Jürgen Säumel und Video-Analyst Danijel Zenkovic, der zugleich auch Assistent von Korherr ist, zum Staff gehören. Schopp imponierte, wie  Russ beim Zweitligist Kapfenberg  junge Spieler an die Kampfmannschaft heranführte. Ob er deshalb bleibt, weil diese Forderung erfüllt wurde? Hartberg-Kenner behaupten, dass Korherr mit dem Engagement des 55 jährigen Russ gleich den Nachfolger für Schopp parat haben wollte, falls es nicht gelingt, ihn zum Bleiben zu bewegen.

An seiner Idee, sportliche Schlüsselpositionen wie den Trainer mit einem gestandenen Steirer zu besetzen, würde Korherr mit dem aus Langenwang stammenden Russ festhalten. Die Behauptung, Schopp werde schon deshalb nicht bleiben, weil er genau weiß, mit Hartberg bereits an die Grenzen gestoßen zu sein, das Optimum erreicht zu haben, stimmt so nicht. Schopp imponiert nämlich an seiner Truppe der Hunger, sich permanent weiter zu entwickeln, sich mit dem Erreichten nicht zufrieden zu geben. Das liegt eigentlich ganz auf seiner Linie.

Was in Sachen Trainer bei Hartberg passiert, interessiert natürlich auch Sturms neuen Sportchef Andreas Schicker. Für den Fall, dass sich Schopps Rückkehr zu den „Blackies“ nicht realisieren läßt, muss er auch andere Möglichkeiten ausloten. Das versuchte er bei dem aus der Steiermark, sprich Voitsberg, stammenden Rene Aufhauser, für den seine gute Arbeit als Co-Trainer bei Serienmeister Red Bull Salzburg über 233 Spiele unter Oscar Garcia, Marco Rose und Jesse Marsch sprach. Aber Aufhauser sagte ab. Vielleicht wäre sein Engagement auch problematisch gewesen, weil einige „Hardcore-Fans“ von Sturm Aufhausers Spielerzeit beim Grazer Lokalrivalen GAK gestört hätte, auch wenn die schon 15 Jahre und länger zurückliegt. Also braucht Schicker auch andere Varianten. Entgegen Grazer Gerüchten stimmt die, Christian Ilzer von Austria loszueisen, nicht. Richtig ist, dass Schicker gerade versucht, die Chancen auf Schopps Freund  Andi Herzog „abzuklopfen“.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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