Fußball

Auf Rapid wartet ein doppeltes Hochrisiko-Spiel

In Polen dürfen die Fans von Wisla Krakau nach einigen Ausschreitungen nicht mehr zu Auswärtsspielen mitfahren. Die Ausnahme war das Pokalfinale Anfang Mai in Warschau, das Wisla gegen Pogon Stettin gewann. Sie dürfen auch nach Wien zum Retourspiel gegen Rapid, da es international keine Vorfälle mit ihnen gab.  Nicht weniger als 2000 werden dies tun. Der Gästesektor im Hütteldorfer Allianz-Stadion wird rappelvoll sein.  Obwohl das Hinspiel am letzten Donnerstag total „friedlich“, ohne Zwischenfälle verlief, ist es ein Hochrisikospiel, bei dem hunderte Polizisten im Einsatz sein werden. Aber es ist auch sportlich ein Hochrisikospiel: Wenn Rapid nach dem 2:1 in Krakau nicht in der dritten Qualifikationsrunde weiter um die Europa League gegen Trabzonspor kämpft, sondern eine Klasse weiter unten gegen den Sieger aus Sarajevo – Spartak Trnava (das Hinspiel in Bosnien endete 0:0) um den Aufstieg ins Play-off der Conference League, dann wäre das blamabel. In etwa vergleichbar mit der Pleite von 2022 gegen Vaduz aus der zweiten Schweizer Liga. Hinspiel in Liechtenstein 1:1, daheim vor 15.000 Fans mit 0:1 ausgeschieden. Diesmal müßte Rapid mit zwei Toren Differenz verlieren, dass dies passiert. Aber Wisla hatte Sonntag beim Start in die zweite polnische Liga Ladehemmung – nur 0:0 gegen Polonia Warschau.

17.500 Karten waren bis Mittwochnachmittag verkauft, eine ähnliche Kulisse für Kapitän Matthias Seidl & Co wie zuletzt beim 1:1 im Jubiläumsspiel gegen Milan. Da darf eigentlich nichts mehr passieren, sonst müsste einiges infrage gestellt werden.  Der erkrankte Louis Schaub wird fehlen, der Ungar Bendegüz Bolla wurde nach der roten Karte in Krakau für zwei Partien gesperrt. Daher führt kein Weg an Moritz Oswald als Rechtsverteidiger vorbei. Das bedeutet gar keine Schwächung. Nikolas Sattlberger steht seit Dienstag wieder voll im Training. Abwarten, ob er einen Platz im Kader hat. Trainer Robert Klauß versicherte, er sehe es als Pflicht, die Gruppenphase eines Europacupbewerbs zu erreichen. Zuletzt gelang dies vor drei Jahren da kam Rapid unter Didi Kühbauer in die Europa League. Letzte Saison scheiterte Rapid im Play-off zur Conference League an Fiorentina in Florenz durch einen umstrittenen Elfmeter in letzter Minute.

Diesmal ist ein prominenter Schiedsrichter im Einsatz: der Engländer Michael Oliver, der bei der Europameisterschaft zwei Gruppenspiele, je ein Achtel- und Viertelfinale leitete. Und den umstrittenen Handselfmeter zu Deutschlands Führung beim 2:0 gegen Dänemark verhängte.

Foto: APA/Max Slovencik.

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