Fußball

Ein Neuer kommt sicher: Auf Rapids Transfergipfel folgt brisante Sicherheits-Besprechung für Derby

Transfergipfel bei Rapid am trainingsfreien Montag zu Beginn der Derbywoche: Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, am Wochenende selbst in Tschechien unterwegs, beorderte unter anderen den nur für die Kampfmannschaft zuständigen Scout Martin Hiden, der sich in Slowenien  umsah, nach Hütteldorf. Notwendig geworden durch die Vorkommnisse beim 1:2 von Rapid gegen den LASK am Samstag zuvor. Laut der offiziellen Bundesligastatistik soll es in dem Duell, das punkto Intensität kaum zu überbieten war, wie das Bild oben vom Zweikampf zwischen der  „Maske“ Christopher Dibon und dem „Turban“ Marko Raguz zeigt, nur acht Fouls von Rapid und zehn vom LASK gegeben haben. Irgendetwas kann da nicht stimmen, irgendjemand muss da einiges übersehen haben. Und damit ist nicht nur Schiedsrichter Christian Petru-Ciochirca gemeint.

Allen beim Transfergipfel war klar, dass es keine leichte Sache wird, jetzt einen Spieler zu finden, der sofort hilft. Aber fix ist, dass ein Neuer kommen wird. Ein rechter Verteidiger, da Barisic für das Abwehrzentrum mit der baldigen Rückkehr von Mario Sonnleitner rechnet. Da stellt sich die Frage, ob die Kandidaten, die zur Verfügung stehen, zu den Vorstellungen von Trainer Didi Kühbauer passen. Ihm einen Spieler zu bringen, der nicht zu seinen Plänen passt, wäre völlig sinnlos. Eine Facette bei der Verstärkungssuche heißt: Trotz bisherigem Millionenüberschuss bei der Transferbilanz wird sich Rapid den einen oder anderen Legionär nicht leisten können. Ein Verteidiger von Tschechiens Doublegewinner Slavia Prag  verdient auch in seiner Heimat schon sehr gut. Und hat überdies noch die Champions League vor Augen, auf die er bei einem Wechsel nach Hütteldorf verzichten müsste. Es sieht ganz danach aus, als  würde der rechte Verteidiger im Derby Christoph Auer heißen, der Partner von Dibon, der möglicherweise die Maske wieder ablegen kann, im Abwehrzentrum wahrscheinlich Mateo Barac.

Denn Barisic wollte sich auf keine Prognose einlassen, wann in den ausbleibenden sieben Tagen bis zum Ende der Transferzeit der Einkauf fixiert werden kann: „Am liebsten wäre mir gestern.“ Auf jeden Fall wird der Neue zu wenig Eingewöhnungszeit haben, um schon beim Derby helfen zu können. Das Durchchecken bei Tormann Richard Strebinger nach den Herz-und Kreislaufproblemen am Samstag ergab keine dramatischen Ergebnisse. Wie es bei ihm weiter geht, wird Dienstag zwischen medizinischer Abteilung und Trainerteam besprochen. Mert Müldür, dessen Verkauf Rapid den Millionenüberschuss sicherte, feierte nach vier Tagen Training bei Sassuolo am Sonntag Abend sein Debüt in der Serie A, bei dem es eine 1:2-Niederlage bei Torino gab. Müldür ersetzte nach 68 Minuten seinen Konkurrenten als rechten Verteidiger, den Deutschen Jeremy Toljan. Da führte Torino schon 2:0. Sehr stimmungsvoll war das Match nicht: Im Olimpico von Turin verloren sich 16.536 Zuschauer. 2864 weniger als einen Tag zuvor bei Rapids 1:2 gegen LASK waren.

Nach dem Gipfel bei Rapid in Sachen Einkäufe nahm sich Barisic Zeit für den ersten Medientermin vor dem Derby. Ein Treffen unter Freunden. Mit dem Sportvorstand der Austria, Peter Stöger. Erstmals treffen sie in ihren neuen Funktionen aufeinander. Gemeinsam wurden Barisic und Stöger 1996 mit Rapid Meister, kamen bis ins Europacupfinale. Dienstag folgt in Austrias Generali Arena ohne Barisic und Stöger der Gipfel in Sachen Sicherheit für das sonntägige Derby. Der Gästesektor ist bereits restlos ausverkauft, wie die Rapid-Stimme Andy Marek bereit bei der Pleite gegen LASK jubelnd verkündet hatte. Ob das wirklich ein Grund zum Jubeln ist, bleibt nach den Vorkommnissen vom letzten Dezember einmal dahingestellt. Die Konsequenzen daraus? Austrias Sicherheitsverantwortlicher Andreas Trimmel preschte medial schon etwas vor. Mit den Plänen zu einer Art Blockabfertigung beim Anmarsch der Rapid-Fans auf neuer Route. Da bestünde dann Staugefahr wie etwa im Autoverkehr vor dem Tauerntunnel.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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