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Auf Seite 220 werden die Thesen von „Robin Hood“ Pangl revolutionär

Burgenlands Ex-Landeshauptmann Hans Niessl, jetzt Präsident von Sports Austria, war gekommen. Ebenso Ex-ÖFB-Präsident Friedrich Stickler,  jetzt als Nachfolger von Günter Kaltenbrunner bei „Play Fair Code“, dem Verein zur Wahrung der Integrität im Sport, in führender Position. Ebenso Ligavorstand Christian Ebenbauer. Oder Rapid-Präsident Martin Bruckner. Der Grund war die Präsentation von „Mein Theater der Träume“, in dem Georg Pangl hinter die Kulissen des Fußballs blickt, wie er sie von 1986 bis 2002 beim Fußballbund erlebte, bei dem er als Jugendsekretär begann, dann bis 2004 bei der UEFA, danach zehn Jahre als Ligavorstand, von 2014 bis 2019 als Generalsekretär der europäischen Ligen. In der Funktion lernte er den ehemaligen Bayern-Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge kennen, der von 2008 bis 2017 Präsident der mächtigen Vereinigung des europäischen Spitzenklubs war. Rummenigge schrieb das Vorwort zu Pangls Buch: „Georg hat immer wie Robin Hood für die Kleinen gekämpft. Jeder Euro war ihm wichtig, gerade für die weniger starken Ligen. Damit machte er sich nicht immer Freunde.

Den Ruf des aus dem burgenländischen Stotzing stammenden Pangl zu seinem Buch folgten auch Ex-Teamchef Hans Krankl, der zu aktiven Zeiten Pangls Jugendidol war, die lebende Feyenoord-Legende Franz Hasil, Team-Rekordchütze Toni Polster, Ex-Teamkapitän Andreas Ivanschitz, mit Ernst Baumeister, Kurt Garger, Stefan Maierhofer und Andreas Ogris ehemalige Teamspieler. Im Buch erzählt Pangl wie es zum Abschied von der Bundesliga, die er praktisch bankrott übernahm und mit enem Plus von fünf Millionen Euro und einem neuen Haus in nobler Hietzinger Lage übergab, kam. Ebenbauer war in dieser Zeit schon Jurist in der Liga. Aber Differenzen mit dem damaligen Ligapräsidenten Hans Rinner über einen via Infront-Agentur fertig ausgehandelten langfristigen und lukrativen Sponsorvertrag führten zur Kündigung.

Das fünfte und letzte Kapitel in Pangls Buch heißt präsidiale Pläne, beschäftigt sich mit fünf Thesen zur Zukunft des Fussballs. Nach dem Ausscheiden bei den European Leagues gründete er die „Pangl Football Group“, die sich unter anderem damit beschäftigt, Spezialisten zu einem guten Zweck zusammenzubringen. Auf Seite 220  steht zu lesen, dass Hans Gartner, der Präsident des niederösterreichischen Verbands, ihn letztes Jahr im ÖFB-Präsidium als Kandidat für die Nachfolge von ÖFB-Präsident Leo Windtner vorschlagen wollte. Aber das Präsidium schloss aus, jemanden zum Präsidenten zu wählen, der mit seiner Firma im Fußballbusiness Geld verdient. Aber Pangl gibt nicht auf.

„Vorbehaltlich der Wahl durch 162 burgenländische Vereine werde ich 2024 das Amt des Präsidenten des burgenländischen Verbands übernehmen. Der aktuelle Übergangspräsident Günter Benkö unterstützt mich. Auch von der Politik habe ich die Zusicherung, auf eine breite Zustimmung zurückgreifen zu können. Wenn ich mich im ÖFB-Präsidium dann ohnehin für die Belange aller österreichischen Verein einsetze, sehe ich keinen Grund, dies nicht auch in präsidialer Funktion auf höchster Ebene zu tun. Eines Tags wird die Zeit reif sein, um auch beim ÖFB für frischen Wind zu sorgen.“ Er will dem Fußball als hauptamtlicher und nicht ehrenamtlicher Präsident dienen.  Das gehört zu seinem „Theater der Träume“. Einen hauptamtlicher ÖFB-Präsidenten gab es bisher noch nicht.

Pangls weitere Zukunftsthesen: Die finanzielle Schere killt den Fußball, der europäische Fußball ist undemokratisch, die europäischen Bewerbe werden zur geschlossenen Gesellschaft, die nationalen Ligen werden zerstört, der Fans muss mehr Mitspracherecht bekommen. Mit einem Platz in der UEFA-Exekutive für einen Fanvertreter. Weil für Pangl feststeht: Am Ende bezahlt der Fan den ganzen Zirkus.

 

 

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