Zu Saisonbeginn galten die Admira und die Vienna als heißeste Aufstiegskandidaten in der zweiten Liga. Aber bestätigen konnten sie das in den ersten sieben Runden nicht. Auch wenn die Admira mit drei Siegen und vier Unentschieden noch ungeschlagen ist, zufrieden werden Trainer Thomas Silberberger und Sportchef Ralf Muhr damit garantiert nicht sein. Vor allem mit den Leistungen wie Freitag in Hütteldorf beim 2:2 (0:1) gegen Rapid II. Es fehlte nur wenig zum ersten Saisonsieg der zweiten grün-weißen Mannschaft. Den verhinderte in letzter Minute ein 18 jähriger Joker und Debütant: Christoph Olsa aus der Südstadt-Akademie, erzielte mit seinem ersten Tor den Ausgleich.
Noch schlechter präsentierte sich danach die Vienna bei der 0:2 (0:1)-Pleite vor 2100 Zuschauern gegen Austria Klagenfurt. Eine verpatzte Rückkehr von Trainer Hans Kleer nach acht Jahren auf die Hohe Warte, nach der man den Eindruck hatte: um mit dieser Mannschaft aufzusteigen, braucht es keinen Trainer, sondern einen Zauberer. Es war alles nur Stückwerk bei Österreichs ältestem Fußballklub. Harmlos in der Offensive, ein Kapitän, der mehr Selbstdarsteller als Leader war (Bernhard Luxbacher), Ex-Rapidler Bernhard Zimmermann jenseits von Gut und Böse, praktisch nie im Spiel. Bei Gambia-Legionär Bambo Susso der zur zweiten Hälfte kam, konnte man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er Vienna einmal helfen kann. Tormann Bernhard Unger war die Unsicherheit in Person, beide Klagenfurter Tore fielen nach Standards.
Die Vienna hat nach zwei Siegen in fünf Runden keinen mehr gefeiert. Goran Djuricin fiel verletzt aus, ein Comeback von Christoph Monschein nach Kreuzbandriss lässt auf sich warten. Schlechte Perspektiven. Absteiger Austria Klagenfurt hat mit fünf Siegen und zwei Niederlagen die eindeutig bessere Bilanz als die Vienna, wäre ohne drei Strafpunkte derzeit Zweiter hinter Tabellenführer SKN St.Pölten, hätte zwei Punkte mehr als Admira, sechs mehr als die Vienna. Verblüffend, dass die Kärntner trotz ihrer Finanznot und ohne Sponsor 17 neue Spieler verpflichten konnten. Die kamen vom GAK, WSG Tirol, Ried und Lafnitz, auch aus dem Kosovo, der Slowakei, Kroatien, der Schweiz und sogar Indien (Routinier Marc Andre Schmerböck). Von den Absteigern der letzten Saison gehörte nur einer (Florian Jaritz) zur Startelf, die andere zehn waren Neuzugänge. Dennoch wirkte Austria Klagenfurt kompakter als die Vienna, daher verdient Trainer Rolf Landerl ein Kompliment. Blau Gelb machte mit seinen neun Sommerkäufen, von denen sechs begannen, zumindest bisher nicht so gute Erfahrungen.
Foto: First Vienna/Foto by Hofer.
