Fußball

Aufstiegsrausch: Margreitter mit 1.FC Nürnberg am Ziel

Mit 29 Jahren erlebte Georg Margreitter (oben rechts) das Highlight seiner Karriere mit seinem zweiten Aufstieg. Der erste gelang ihm zehn Jahre zuvor mit dem SC Wr. Neustadt in die Bundesliga. Aber kein Vergleich mit dem, was, Sonntag beim 1.FC Nürnberg nach dem 2:0 in  Sandhausen ablief, was der Vorarlberger Innenverteidiger dabei erlebte. Nämlich den wahren Aufstiegsrausch, weil der Traditionsklub aus dem Frankenland nach vier Jahren wieder in erste Bundesliga zurückkehrte, damit zum achten Mal den Aufstieg ins Oberhaus schafft.  Das seht  sogar über den Partien  in der  Champions League, in der Margreitter mit dem FC Kopenhagen gespielt hatte.

Achtmal aufsteigen  bedeutet den alleinigen Rekord in Deutschland. 10.000 Nürnberg-Fans stürmten nach dem Abpfiff den Platz. Es gab die obligaten Bierduschen, schwarze T-Shirts mit der Aufschrift „Oohhh, der FCN steigt wieder auf“ standen sofort bereit. Im Kohlenpott freuten sich zwei Tage nach dem Vizemeistertitel mit Schalke zwei Österreicher: Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf, die via Nürnberg den Sprung in die Bundesliga zu Schalke geschafft haben, noch mit den „Schorsch“, wie sie zu Margreitter sagen, gespielt haben. Der Trainer, der hinter dem Erfolg steht, auf Margreitter heißt Michael Köllner, der zuvor bei der Bundeswehr Zahnarzthelfer gelernt hatte. Er übernahm den „Club“ im März 2017 auf Platz zwölf, schaffte 14 Monate später den Aufsieg. Er gilt als gerader Typ mit einem großen Problem: Sein oberfränkischer Dialekt ist kaum zu verstehen, Mitunter hat auch Margreitter seine Schwierigkeiten.

Wie es nach dem Aufstieg weiter geht? „Es kann auf Jahre hinaus kein anderes Ziel geben, als nicht abzusteigen“, weiß Margreitter. Denn es gilt  noch finanzielle Altlasten zu bewältigen, der  Verein stand nahe am Finanzkollaps. Bis auf eine Ausnahme, bis auf den Mittelfeldspieler Kevin Möhwald, der zu Werder Bremen wechselt, bleiben alle Aufstiegshelden.  Nürnberg wird das Budget für die Mannschaft auf 25 Millionen verdoppeln. Das wird aber das geringste in der Bundesliga sein. Möglicherweise wird trotzdem die Österreicher-Fraktion in  der Bratwürstelmetropole Nürnberg größer. Zu der gehört außer Margreitter schon jetzt  der Ex-Altacher Lukas Jäger, der aber in keinem der bisherigen 33 Zweitligaspiele dieser Saison zum Zug kam. Auf der Wunschliste von Sportchef Andreas Bornemann und Köllner steht für die Kreativabteilung der Oberösterreicher Kevin Stöger, der ohne Ablöse aus Bochum kommen könnte.  Auch der Tiroler Ex-Teamstürmer Lukas Hinterseer ist nach 14 Toren für Bochum ein Thema. Aber für ihn müsste Nürnberg Ablöse zahlen. Der zweite Aufsteiger ist Fortuna Düsseldorf, Relegation gegen den Drittletzten der ersten Liga wird Sensationsaufsteiger  Holstein Kiel mit Ex-Tirol-Legionär Markus Anfang als Trainer spielen. Der sich danach verabschiedet, nächste Saison in seiner Geburtsstadt  Louis Schaub beim 1.FC Köln trainieren wird.

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