Fußball

Augsburgs Skandal-Brasilianer letzte Hoffnung für Lindner und Grasshoppers

Vor dem sonntägigen Kellerduell gegen Schlusslicht Neuchatel Xamax am ramponierten Rasen des Züricher Letzigrunds bekam das  Österreicher-Trio bei Grasshoppers, Teamtorhüter Heinz Lindner (Bild oben), Raphael Holzhauser und Marco Djuricin, noch eine neue Hoffnung. Namens Caiuby Francisco da Silva. Ein 30jähriger Brasilianer, der gemeinsam mit  Martin Hinteregger am 29.Jänner bei Augsburg quasi aussortiert wurde. Hinteregger wegen öffentlicher Kritik an Trainer Manuel Baum, der Stürmer wegen fortgesetzter Eskapaden. Hinteregger hatte bereits zwei Tage später mit Eintracht Frankfurt einen neuen Klub, bei Caiuby dauerte es zwei Wochen länger. Am letzten Tag der Wintertransferzeit in der Schweiz griff Grasshoppers  am Freitag zu. Augsburg verlieh ihn bis Saisonende nach Zürich. So wie Hinteregger an die Frankfurter Eintracht.

Caiuby spielt bereits elf Jahre in Deutschland, Über Wolfsburg, wo er 2009 zum Kader der Meistermannschaft unter Felix Magath gehörte, in Abwandlung des Familiennamens den Spitznamen „Kai Uwe“ bekam. Über Duisburg und Ingolstadt landete er 2017 in Augsburg. Er ist ein Stürmertyp, wie ihn Grasshoppers-Trainer Thorsten Fink schon ins einer Zeit bei Austria forcierte: Schnell, starker Techniker. Der, wenn es gut läuft, auch Spiele entscheiden kann. Schon in Deutschland, daher sicher noch mehr in der Schweiz. Bei Augsburg  machte er 2018 durch einige Eskapaden auf sich aufmerksam: Im Mai Schlägerei in einer Disco, bei der seinen Gegner verletzte. Ergab 100.000 Euro Strafe. Im Juli kam er verspätet aus dem Heimaturaub zurück, versäumte den Vorbereitungsstart. Nach einem Besuch des Münchner Oktoberfests schlief er im Zug nach Augsburg ein. Der Schaffner weckte ihn erst in Ulm. Da er keinen Fahrausweis hatte, kostete das 22.500 Euro. Ein teurer Besuch auf der Wies´n.  Als Caiuby auch im Jänner den Brasiien-Urlaub verlängerte und nach verspäteter Rückkehr gleich große Party in einer Disco machte, zog Augsburg die Reißleine. Den Wechsel zu Grasshoppers sah Manager Stefan Reuter als beste Lösung für alle.

Für die Grasshoppers ist Caiuby so etwas wie eine letzte Hoffnung. Die zweite Leihgabe aus der Bundesliga nach dem Franzosen Yoric Ravet von Freiburg, den auch Rapids Sportchef Fredy Bickel auf der Liste hatte, da er ihn aus gemeinsamen Zeiten bei Young Boys Bern kennt. Aber jetzt muss  Fink liefern. Schon Sonntag mit dem ersten Sieg dieses Jahres nach Niederlagen gegen den FC Basel und im Zürich-Derby. Caiuby dürfte erstmals den Grasshoppers-Dress tragen, obwohl er bei Augsburg zuletzt nicht am Mannschaftstraining teilnehmen durfte. Es wird auch an Holzhauser liegen, ihn in Szene zu setzen. Grasshoppers liegt nur einen Punkt vor Xamax, hat auf Rang acht, das rettende Ufer, drei Punkte Rückstand. Achter ist Lugano. Im Tessin spielt Marc Janko aktuell bei Trainer Fabio Celestini keine wichtige Rolle.

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