Fußball

Aus Gerücht wurde Vertrag: „Stani“ folgt auf Stöger

Als letzte Woche nur zwei Tage nach der Beurlaubung von Peter Stöger als Trainer von Ungarns Meister Ferencvaros Budapest das Gerücht aufkam, der Russe aus Tirol, Stanislaw „Stani“ Tschertschessow könnte sein Nachfolger, wollte dies der ehemalige russische Teamchef nicht kommentieren: „Gerücht ist Gerücht, Vertrag ist Vertrag“. Nach einem Dementi klang das damals nicht. Seit Montag Abend ist es offiziell, dass aus dem Gerücht ein Vertrag wurde. Fünf Monate nach dem Ende seiner fünfjährigen Teamchefära hat Tschertschessow wieder einen Job, gab es schon das offizielle Präsentations-Foto von „Stani“ mit dem Ferencvaros-Fanschal. Der Vertrag mit den Grün-Weißen aus Ungarns Hauptstadt läuft bis 2024. Damit kommt er seinem Tiroler Zweitwohnsitz oberhalb von Innsbruck viel näher: Von Moskau nach Innsbruck sind es 2398 Kilometer, von Budapest nur 726.

In ungarischen Medien galt am Wochenende eine ungarische Lösung mit dem im November bei Hertha BSC Berlin beurlaubten Pal Dardai als naheliegendste Variante, doch Ferencvaros entschloss sich zum fünften Trainer-Legionär hintereinander. Nach dem Holländer Ricardo Moniz (2011/12 bei Red Bull Salzburg), dem Deutschen Thomas Doll, dem Ukrainer Sergej Rebrow, dem Österreicher Stöger nun ein Russe. Tschertschessow übernimmt Ferencvaros als Tabellenführer. Im Spiel eins nach Stöger gelang am Samstag ein glückliches 1:0 im Budapest-Derby gegen Honved. Das Siegestor fiel erst in der Nachspielzeit durch den Albaner Myrto Uzuni. Ferencvaros geht mit einem Punkt Vorsprung in die Winterpause, hat ein Spiel weniger ausgetragen als der  Zweite Kisvarda.  Auf der Ferencvaros-Homepage stand zu lesen: „Der nächste Startrainer setzt sich auf die Bank von Ferencvaros!“ Für den es Pflicht ist, den vierten Meistertitel in Serie, insgesamt den 33.,  zu holen,  und danach fast Pflicht, die Qualifikation für die Champions League zu schaffen. Oder zumindest für die Europa League.

Wer wird sich in Österreich auf die Bank des Letzten Altach setzen? Geschäftsführer  Christoph Längle nahm Kontakt zu dem im Oktober bei Barnsley beurlaubten Markus Schopp auf. Aber große Chancen, dem Steirer ein Engagement im Ländle schmackhaft zu machen, gibt es nicht. Daher dürfen sich andere Hoffnungen machen, soferne sie welche haben. Etwa Andi Heraf, der letzte Saison in Ried zeigte, dass er weiß, wie man einen Klub vor dem Fall in die zweite Liga retten kann. Auch ein neuer Name wird genannt: Robert Micheu, Vorgänger von Peter Pacult bei Austria Klagenfurt. Die Argumente, mit denen Längle von Micheu überzeugt werden soll: Sein Punkteschnitt von 1,94 in 65 Zweitligaspielen mit Klagenfurt und die Entwicklung einiger Spieler in seiner Zeit. Als „Vorzeigemodell“ gilt der 2018 von Anif gekommene Mittelfeldspieler Patrick Greil.

 

 

Foto: Twitter.

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