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Ausgerechnet gegen Barcelona verwirklicht Adi Hütter sein großes, persönliches Ziel

Vor 16 Jahren begann die Trainerkarriere von Adi Hütter, Donnerstagabend wird er im Stade Louis II von Monaco in seiner Coaching Zone die Champions League Hymne hören. So wie als Spieler 1994 mit Austria Salzburg. Damit hat der 54 jährige Vorarlberger ein großes persönliches Ziel verwirklicht. Worauf er lange warten musste. Eigentlich hätte er das schon sechs Jahre früher haben können, doch 2018 wechselte er vom Schweizer Meister Young Boys Bern zu Eintracht Frankfurt.  Zudem ist er überzeugt, dass er auch 2021 mit Eintracht Frankfurt die Champions League erreicht hätte, wäre nicht sein Wechsel zu Borussia Mönchengladbach vorzeitig bekannt geworden. Mit FC Salzburg und den Young Boys war er 2014, 2016 und 2017 in der Qualifikation gescheitert. Zwar hörte er auch damals die Hymne, aber Donnerstag erstmals in der „richtigen“ Königsklasse.

Die Vorfreude ist riesig, speziell, weil der Gegner des französischen Vizemeisters FC Barcelona heißt. Noch immer erinnert sich Hütter gerne zurück an die Szenen, als sich Monaco vergangene Saison in der vorletzten Runde mit dem 2:0 in Montpellier endgültig die Qualifikation sicherte. Monacos Spieler hatten ihn vor Freude in die Luft geworfen, irgendwann spielte ihm danach Christian Peintinger, der seit 2015 sein Assistent ist, die Hymne vor und sagte: „Die hören wir im Herbst auf dem Feld“. Klar, dass auch Stolz dabei ist.

Die Erwartungen sind groß. Weil Monaco einen starken Saisonstart hatte, in den letzten fünf Partien nur ein Tor aus einem Elfmeter in der 94. Minute gegen Lens kassierte, zudem am 12. August beim Gamper-Turnier Barcelona im Stadio Olimpico 3:0 bezwang: „Wir sind besser als damals“, behauptet Hütter vor dem zweiten Wiedersehen mit Barcelonas Trainer Hansi Flick (Bild), „aber Barcelona sicher auch. Das war damals wahrscheinlich der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit. Das Ergebnis hat nichts zu besagen!“ Zumal beide nicht komplett spielten. Aber der von RB Leipzig gekommene Dani Olmo wird dem souveränen Tabellenführer von Spaniens La Liga  wie vor fünf Wochen erneut fehlen: Er erlitt Sonntag beim 4:1 gegen Girona eine Oberschenkelverletzung, fällt wochenlang aus. Hütter sah den Kantersieg via TV: „Auch ohne Olmo hat Barcelona herausragende Qualität!“ Da fielen ihm unter anderem Jungstar Yannick Lamal, Robert Lewandowski, der Brasilianer Raphinha, Jules Kounde, Pedri oder Ferran Torres ein: „Man sieht Flicks Handschrift. Frühes Pressing, hohes Verteidigen!“

Mit dem Schweizer Tormann Philipp Köhn und der japanischen Offensivspieler Takumi Minamino lässt Hütter beim ersten Spiel von Monaco in der Champions League seit Herbst 2018 zwei ehemalige Salzburg-Legionäre beginnen. Die weiteren Gegner sind Dinamo Zagreb, Roter Stern Belgrad, Bologna mit Österreichs Teamspieler Stefan Posch, Benfica Lissabon, Englands Vizemeister Arsenal, Aston Villa und zum „Finale“ in Mailand Italiens Meister Inter. „Bei solchen Kalibern gibt es nur ein Ziel“, behauptet Hütter, „ein Platz unter den ersten 24!“

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