Fußball

Austria bot beim Lizitieren um Monschein am meisten

Das Tauziehen um den 24jährigen Admira-Stürmer Christoph Monschein kam Donnerstag Abend auf eine neue Ebene: Als Austria ein Foto von Sportchef Franz Wohlfahrt und Trainer Thorsten Fink mit Monschein veröffentlichte, bekantgab, dass ihr Wunschspieler bis 2021 unterschrieb. Allerdings mit einem Schönheitsfehler: Ohne Freigabe von der Admira. Womit alles so läuft wie letztes Jahr mit Karim Onisiwo, als er via Arbeitsgericht die Freigabe von Mattersburg für Mainz erzwang. Wird es so wie damals bei Onisiwo auch jetzt die Option, die Admira im März auf Monschein zog, als sittenwidrig bezeichnen und damit den Vertrag für ungültig erklären? Es soll doch Unterschiede zum Präzedenzfall geben. Nämlich, dass die Option mit  Monscheins Berater Christian Sand verhandelt wurde und die Gehaltserhöhung nach Ziehen der Option über den 15 Prozent lag, die Onisiwo dafür bekommen hätte, was das Arbeitsgericht als zu wenig, nicht agemessen genug,  einstufte.

Austrias Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer ist jedenfalls nach sehr eingehender juristischer Prüfung der Ansicht, das alle Voraussetzungen gegeben sind, damit der Vizemeister Monschein unter Vertrag nehmen kann. Und er vertraut auf die Gremien der Bundesliga, deren Vizepräsident er ist. Was den Fall auch etwas pikant macht: Kreatschmer kann sich ausmalen, dass nächste Woche der Schlichtungstermin vor der Liga zwischen Admira und Monschein keine Einigung bringen wird. Das werden Monscheins Berater Sand und Josef Michorl, der als Assistent von Trainer Karl Daxbacher in seiner dreijährigen Austria-Ära von 2008 bis 2011 eine violette Vergangenheit hat, Kraetschmer und Wohlfahrt schon zugesichert haben. Also setzt der Bundeligavize auf das Arbeitsgericht. Der berechtige Einwand von Ernst Baumeister, Admiras Sporrtchef mit Austria-Vrgangenheit: „Wir zogen die Option bereits im März. Wieso regt sich  Monschein erst rei Monate später auf?“bere

Die Austria war nicht der einzige Bewerber um Monschein, lehnte sich für den zehnfachen Torschützen der vergangenen Saison finanziell weit aus dem Fenster. Um auf den Abgang von Schützenkönig Larry Kayode vorbereitet zu sein: „Monschein kann unser Spiel schneller und torgefährlicher machen“, ist Fink überzeugt. Abwarten,ob sich Konterstürmer Monschein  auch so gut gegen tief verteidigende Gegner, auf die Austria in der Liga meistens trifft,  zu Recht findet. Garantie gibt es keine. Trotzdem soll Austria  der Admira zuletzt 750.000 Euro Ablöse geboten haben. Aber Admiras Manager Amir Shapourzadeh beharrte offenbar auf Geheiß aus der Sponsorzentrale in  Würzburg auf einer siebenstelligen Summe. Da machte die Austria nicht mehr mit, rechnet jetzt, Monschein mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung einsetzen zu können.

Fink meinte, es hätte ja auch einige andere Bewerber um Monschein geben. Aber die machten offenbar beim Lizitieren von Sand und Michorl um die Gage für Monschein nicht mit, stiegen aus, als sie erfuhren, was Austria angeblich zu zahlen bereit ist. Rapid sagt offiziell nichts zur „Causa Monschein“, die sicher nicht gut für das Image der Liga ist. Grün-Weiß  war aber sicher mit im Verhandungsboot, weil Trainer Goran Djuricin von Monschein seit den gemeinsamen Zeiten in der Regionalliga Ost bei Ebreichsdorf eine sehr hohe Meinung hat. Aber anders als siein Sportchef-Kollege Wohfahrt hat Fredy Bickel schon fünf Stürmer im Kader. Von denen allerdings einer ein verletzungsbedingtes Fragezeichen ist, die anderen vier gleichgeartete Typen sind.

Austria will mit Monschein und dem bei Ajax Amsterdam überzähligen deutschen Ex-Internationalen Heiko Westermann im Abwehrzentrum statt Lukas Rotpuller  Meister Salzburg den Kampf ansagen. Für den 33jährigen Westermann macht sich Fink auf Grund der gemeinsamen Zeit beim Hamburger SV stark: „Er ist wie ein Tier.“ Das liegt allerdings schon Jahre zurück. Salzburgs Sportchef Christoph Freund ordnet einstweilen sein Trainerteam und verleiht Spieler an Matteersburg. Den Bosnier Smail Prevljak, der nach einem Kreuzbandriss Spielpraxis braucht, sowie den Japaner Masaya Okugawa. Ex-Bayern-Stürmer Alexander Zickler wird neu zu Rene Aufhauser zweiter Assistent des Oscar Garcia-Nachfolgers Marco Rose. Rainer Sonnberger  ersetzt Ex-Teamspieler Richard Kitzbichler, der  Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt  nach China folgt, als Videoanalyst. Den Wechsel zu Beijing Guoan überlegt wie Kitzbichler auch ein früherer Salzburg-Star, nämlich Kevin Kampl. Bei dem die Zeichen in Leverkusen seit dem Rauswurf von Schmidt eher auf Abschied stehen. Salzburg sicherte sich noch einen renommierten Videoanalysten, der Sonnbergers Rolle in der Talenteschmiede Liefering übernimmt: Stefan Oesen, früher bei Rapid im Team von Zoran Barisic.

 

 

 

 

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