Fußball

Austria hat kein Geld für einen neuen ablösefreien Spieler auf der Gehaltsliste

Bis Freitag mussten alle zwölf Klubs der Bundesliga berichten, wie sie die Auflagen in Verbindung mit Corona erfüllten, wie es um die Liquidität bestellt ist. Aber unmittelbare Konsequenzen, wie etwa ein Punkteabzug, sind nicht zu erwarten, wenn der für die Lizenzen zuständige Senat etwas findet, was nicht den Vorgaben entspricht, nicht so ist wie es sein sollte. Das hat dann nur Auswirkungen bei der Lizenzerteilung für die Saison 2022/23. Eine beruhigende  Nachricht für die Wiener Austria in Sachen der  Kooperation mit dem strategischen Partner Insignia. Bei der die Gelder nicht so flossen, wie es im Vertrag steht und wie es in den Unterlagen für die Lizenz steht. Also droht von der Liga aktuell keine Gefahr. Sondern mehr am Samstag von der Admira, die laut ihrem Trainer Andi Herzog in die Generali-Arena kommt, um drei Punkte zu gewinnen.

Es gibt schon Indizien, dass die Austria Probleme mit der Liquidität hat. Freitag verkündete Trainer Manfred Schmid, dass von der  Verpflichtung von Kofi Schulz nach einem Probetraining Abstand genommen wurde. Der wäre als vereinsloser Spieler ohne Ablöse zu haben gewesen. Schmid meinte, er sei als Linksfuß sowohl für die Innenverteidigung als auch als Verteidiger oder Mittelfeldspieler ein Thema gewesen, weil es auf diesen Positionen an Alternativen fehle. Es besteht ja kein Zweifel, dass einige der Sommer-Verpflichtungen, wie etwa Linksverteidiger Filip Antovski oder auch der Luxemburger Marvin Martins oder Tristan Hammond der Austria bisher nicht weiter halfen. Und die Frage, ob sich das noch ändern wird, im Raum steht.

Schulz absolvierte letzte Saison bei Absteiger St. Pölten 31 Spiele, kam auf drei Tore und vier Assists. Mit seinen 32 Jahren passt Schulz zwar nicht in die ausgerufene junge Welle in Violett, aber wenn das der Grund war, warm ließ man ihn dann mittrainieren? Sein Alter war ja bekannt. Der wahre Grund soll sein, dass sich die Austria einen Spieler mehr auf der Gehaltsliste nicht leisten konnte. Also muss Schmid weiter mit dem vorhandenen Kader auskommen, bei dem es ab der Position 16 problematisch werden könnte. Obwohl die Austria nur noch auf einer Hochzeit tanzt. In der Bundesliga im Kampf um Platz sechs. Dazu muss Samstag der erste Heimsieg der Saison her. Um wirklich einen Grund zu haben, das rund um das Spiel ausgerufene Oktoberfest entsprechend zu feiern.

Die Bilanz der Austria gegen Admira sieht ja gut aus: seit elf Spielen ungeschlagen, in den letzten sechs Heimspielen gegen die Südstädter zwei Siege und vier Unentschieden. Um die Admira in der Tabelle zu überholen, muss die Austria ihre Unentschieden-Serie aus den bisherigen vier Heimspielen gegen WSG Tirol, Austria Klagenfurt, Rapid und Altach  beenden. Vier Unentschieden hintereinander in der Generali-Arena gab es zuletzt 2015. Schmid war während der Länderspielpause mit den Trainingsleistungen zufrieden, setzt weiter auf Youngsters wie Matthias Braunöder oder Muharem Huskovic (Bild oben), der auch in Österreichs U 19-Team in der EM-Qualifikation überzeugte. Admira hat nach zehn Runden fünf Punkte als letzte Saison, die beste Bilanz seit 2017. Mit Spielern wie Thomas Ebner und Stephan Zwierschitz, denen die Austria keinen neuen Vertrag mehr gab. Das spricht für die Arbeit von Herzog. Als Spieler trafen Schmid und er nur einmal  aufeinander. Das war am 2. Juli 1991, als die Austria Rapid 2:1 bezwang. Das Tor für Rapid erzielte zwar Herzog, aber am Ende lachte nur Schmid. Ob es fast 20 Jahre später beim Trainerduell wieder so sein wird?

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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