Fußball

Austria Klagenfurt zurück in der Liga: Pacult störten nur die Bierduschen

In Deutschland schaffte es in d er Relegation der Bundesligaklub im letzten Moment, den Abstieg zu verhindern. Der 1. FC Köln gewann nach der 0:1-Heimpleite gegen Zweitligist Holstein Kiel auswärts 5:1 (4:1). Schon nach 13 Minuten führten die Kölner 3:1, woran auch ein Österreicher seinen Anteil hatte: Florian Kainz, Mittwoch nicht im Einsatz, lieferte zum 2:1 und 3:1 perfekte Flanken auf den Kopf des Schweden Sebastian Andersson. Somit wechselt Dejan Ljubicic von Rapid in die Bundesliga. In Österreich hatte  hingegen St. Pölten nie die Chance, den Fall in die Zweitklassigkeit zu verhindern. Auf das 0:4 bei Austria Klagenfurt folgte eine 0:1 (0:0)-Heimniederlage. Große Jubelstimmung bei den verdienten Aufsteigern, die weiße T-Shirts mit der Aufschrift zurück in der Liga anzogen, mit Bierduschen feierten. Die Trainer Peter Pacult aber gar nicht gefielen, wie man seinem Gesichtsausdruck entnehmen konnte, als er drei davon abbekam. Er wirkte auch in der Coaching Zone, auch als klar war, dass St. Pölten nicht mehr umdrehen konnte, noch immer sehr angespannt: „Wind am wirklich mit dem allerletzten Zylinder gefahren“ räumte er ein, verteilte an die Mannschaft Riesenkomplimente: „Austria Klagenfurt ist wieder dort, wo der Klub hingehört“. Erstmals seit 1984/85 hat Kärnten zwei Klubs in der obersten Spielklasse.

Es sei in den letzten zwei Tagen nach dem 4:0 alles andere als leicht gewesen, Ruhe zu bewahren, die Mannschaft zu führen. Es ist ihm gelungen. Der Erfolg tut auch ihm gut. Mission erfüllt – doch jetzt beginnt erst die Arbeit in Form der Planungen für die Bundesliga. Wenn Austria Klagenfurt nichts mit dem Abstieg zu tun haben will, wie Sportchef Matthias Imhof ankündigte, dann muss personell nachgerüstet werden. Das muss auch dem Klubbesitzer, dem in Hamburg lebenden Unternehmer Tomislav Karajica, klar  sein. Denn auch für die bundesligaerfahrenen Spieler wie Markus Pink und Thorsten Mahrer wird es schwer werden, sich ähnlich gut in Szene zu setzen wie gegen St. Pölten oder zuvor in der zweiten Liga. Pink erzielte, als schon alles gelaufen war, knapp vor Schluss in St. Pölten den Siegestreffer, sorgte damit für drei der fünfte Klagenfurter Tore in den zwei Relegationsspielen. Wenig später hatte er Glück, bei einer Brutaloattacke  von Robert Ljubicic in dessen letzten Spiel bei St.Pölten keine schwere Verletzung zu erleiden. Ljubicic bekam von Referee Harald Lechner  völlig zurcht die rote Karte, womit seine Zeit bei Rapid als „Nachfolger“ seines Bruders mit einer Sperre beginnen wird.

Ab Montag berät St. Pölten seien Zweitligazukunft. Verteidiger Kofi Schulz meinte frustriert im „Sky“-Interview, die Trennung von Trainer Robert Ibertsberger sei zu früh erfolgt: „Die hat uns auseinandergebrochen.“ Gerald Baumgartner, der dritte Trainer in dieser Saison, bemerkte, es sei zu hinterfragen, warum kein Trainerwechsel etwas gebracht habe. General Manager Andreas Blumauer kam zur wenig überraschenden Auffassung, dass zu viel falsch gelaufen sei: „Es wird lang Zeit brauchen, um genau auf den Grund zu kommen, was hier wirklich passiert ist.“

Foto: Austria Klagenfurt/Twitter.

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