Fußball

Austria muss Kosten senken: Zwei Verträge aufgelöst

Als Mitte Jänner die Wiener Austria nach langen Verhandlungen den Einstieg der Investoren fixieren konnte, wurde gleichzeitig betont, es bestehe weiterhin die wirtschaftliche Notwendigkeit, Kosten zu senken. Einen Monat später gab es den ersten Beitrag dazu: Zwei einvernehmliche Vertragslösungen mit violetten Urgesteinen. Mit Ralf Muhr (Bild oben), zuletzt Leiter der Lizenzspieler-Abteilung. Nach 27 Dienstjahren in Violett. Er begann 1994 als U 17-Trainer, war danach Jugendleiter, Trainer in der Akademie, bei den Amateuren in der Regionalliga Ost, ehe er die Akademien leitete, zum technischen Direktor aufstieg, nach der Trennung von Franz Wohlfahrt zum Sportdirektor, ehe er mit dem Einstieg von Peter Stöger ab 2019 als Leiter der Lizenzspielerabteilung agierte. Zudem vertrat er die Austria in Gremien der Bundesliga, des ÖFB und galt als Ansprechpartner, wenn es um internationale Kooperationen ging.

Die Austria-Führungsetage nannte als Grund für die Auflösung des Vertrags weitere Umstrukturierungen. Das hängt sicher mit Investor Jürgen Werner zusammen. Wenn der ehemalige LASK-Vizepräsident und Mastermind des Linzer Aufschwungs ab August auch offiziell die sportliche Linie der Austria vorgeben wird, verschieben sich somit auch die Aufgaben des derzeitigen Sportdirektors Manuel Ortlechner. Dann braucht es keinen Leiter der Lizenzspielerabteilung mehr.

Die zweite Veränderung betrifft die Abteilung Medien & Kommunikation. Deren Chef Christoph Pflug  nach 21 Jahren. Natürlich auch in bestem Einvernehmen. Er war daher auch schon in den turbulenten Zeiten der Ära unter Frank Stronach dabei, die aber in den letzten Jahren rund um die Schieflage der Finanzen und Insignia noch um einiges übertroffen wurden. Als man ihn um diesen Job wirklich nicht beneiden musste. Pflug hat aber auch schönere Erinnerungen an die Meistertitel von 2003, 2006 und zuletzt 2013 unter Peter Stöger, nach dem mit Nenad Bjelica als Trainer den Sprung in die Gruppenphase der Champions League. Und an fünf Cupsiege, davon drei in Serie (2003, 2005, 2006, 2007, 2009). Mit dem Auseinandergehen hat sich die Austria ein Eigentor geschossen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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