Sein Name fiel in Zusammenhang mit der Austria bereits im Finish der Transferzeit. Aber erst 13 Tage später, zwei vor dem Conference League-Spiel in Polen bei Lech Posen, meldete Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner Vollzug mit dem 28 jährigen Nikola Dovedan, den er als spannenden, torgefährlichen Offensivspieler bezeichnete. Eine sentimentale Rückkehr zu Violett nach zwölf Jahren. Mit 16 verließ der gebürtige Tullner den Austria-Nachwuchs, wechselte in die Salzburg-Akademie. Vier Jahre später von dort zum LASK, woher ihn Austrias Mastermind Jürgen Werner kennt. Er blieb nur zwei Saisonen, danach trug er in 34 Spielen den Dress von Altach. Von Voarlberg aus begann er 2017 seine Deutschland-Karriere in der zweiten Liga: Zunächst Heidenheim (63 Spiele mit 17 Treffern), 2019 der 1. FC Nürnberg (Bild oben), als der Trainer kurzfristig Damir Canadi hieß, der ihn aus Altach kannte. Heuer bekam er keinen neuen Vertrag. Auch aufgrund der notwendigen Sparwelle beim Traditionsklub, bei dem er in 98 Spielen auf 22 Scorerpunkte kam, letzte Saison 32 Einsätze hatte.
Austria bekam den vertragslosen Dovedan,, ablösefrei, kann in seinen finanziell angespannten Lage unmöglich Nürnberg-Gagen bezahlen. Hatte durch den Wechsel von Marco Djuricin zu Rijeka im Budget etwas Platz. Dovedan muss für den Einjahresvertrag finanzielle Abstriche in Kauf genommen haben Vielleicht kann er sich mit starken Leistungen wieder für ein Auslandsengagement empfehlen. Dovedan kann sich noch an Zeiten im Nachwuchs erinnern, als er „Ballschani“ war, Könner wie Jocelyn Blanchard und Milenko Acimovic in Aktion sah. Für die Conference League kann Dovedan, dessen Marktwert derzeit bei 800.000 Euro steht, noch kein Thema sein.
Ein Strafraumstürmer ist Dovedan sicher nicht, sondern eine hängende Spitze. In der Rolle kann er andere, jüngere Austria-Hoffnungen wie Dominik Fitz oder Aleksandar Jukic oder Miralem Huskovic etwas „blockieren“. Anderseits kann mehr interne Konkurrenz nicht wirklich schaden. Dovedan trifft bei Austria nicht nur auf einen bekannten Klub, sondern auch auf ehemalige Mitspieler: Mit Kapitän Lukas Mühl und Tormann Christian Früchtl war er in Nürnberg, mit Reinhold Ranftl beim LASK, mit Lucas Galvao bei Altach, mit Andreas Gruber bestritt er einige seiner 16 Partien in Österreichs U 21.
Foto: 1.FC Nürnberg.