Fußball

Austrias Plan: Ein giftiger Außenseiter, der sich etwas zutraut!

Fünf Stunden Europacup live am Donnerstag Abend in ORF 1 mit drei Spielen, das gab´s bisher nch nie, bedeutet eine Premiere. Das gelingt mit Hilf von zwei Konferenz-Schaltungen: Zunächst allein die erste Hälfte von Molde gegen Wolfsberg aus der norwegischen Hafenstadt, dann Molde kombiniert mit den ersten 45 Minuten von FC Vaduz gegen Rapid, dann Rapid gemeinsam mit der ersten Hälfte von Austria gegen Fenerbahce Istanbul, zum Abschluss die zweite Hälfte vom violetten Duell mit dem türkischen Millionenklub als Soloprogramm. Das wird sicher der lauteste Teil des Abends, weil der Viola-Park ausverkauft ist, türkische Fans bekanntlich sehr temperamentvoll sind. Eine Atmosphäre, die für den Großteil der Austria-Spieler Neuland bedeutet.

Europacuperfahrung sammelten vor ihrer Austria-Zeit nur Lucas Galvao mit Altach, Reinhold Ranftl mit dem LASK sowie Marco Djuricin mit Sturm Graz, Red Bull Salzburg und Ferencvaros Budapest. Als Violett letzte Saison in der Qualifikation zur Conference League unerwartet an Breidablik aus Island scheiterte, daheim nur ein 1:1 schaffte, in Reykjavik 1:2 verlor, feierte Manfred Schmid seine Europacup-Premiere als Cheftrainer, waren von der aktuellen Besetzung Lukas Mühl, Marvin Martins, Manfred Fischer, Dominik Fitz, Aleksandr Jukic und Djuricin im Einsatz, saß Matthias Braunöder  auf der Bank. Er bestreitet gegen Fenerbahce ebenso sein erste Europacupspiel wie Tormann Christian Früchtl, Muharem Huskovic und Haris Tabakovic. Bei dem sich die Austrianer anders und selbstbewusster präsentieren wollen als bei der Breidablik-Blamage: „Wir haben einen guten Plan“ versicherten Schmid (Bild oben) und Kapitän Mühl. Sie wollen ein unangenehmer, giftiger Außenseiter sein, der dem Favorit wehtut, weil er sich nicht versteckt, sondern sich etwas zutraut, die Zweikämpfe gegen die besseren Einzelspieler sucht. Wird auch viel darauf ankommen, wie viel Aggressivität der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert zulässt, Fenerbahce verzichtete Mittwoch Abend auf das letzte Training im Viola Park. Daraus könnte man schließen, dass sich die Startruppe ihrer Sache ziemlich sicher ist.

Wolfsberg spielt in Molde  zum zweiten Mal innerhalb einer Woche auf Hybridrasen. Nicht zu erwarten, dass dies wieder mit einem klaren Sieg endet wie in Maltas Hauptstadt La Valletta beim 4:0 gegen Gzira. An den norwegischen Tabellenführer hat Rapid schlechte Erinnerung: Im Herbst 2020 in der Gruppenphase zur Europa League am Kunstasen 0:1 verloren, daheim wegen Corona ohne Zuschauer nur 2:2 und den Aufstieg in die k.o.-Phase verpasst. Erling Moe war damals so wie jetzt Trainer von Molde. Das Aker-Stadion mit 11,200 Sitzplätzen gilt als eines der modernsten in Norwegen. Es soll gegen Wolfsberg fast voll sein.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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