Fußball

Austrias Präsident träumt schon von schkagkräftiger Mannschaft

Freitag bekam die Austria die Lizenz, Samstag eroberte sie mit einem 2:0 (1:0) in der Südstadt gegen die Admira Platz eins in der Qualifikationsrunde, da Hartberg in Altach nur ein 2:2 (1:2) schaffte, hat als einzige der sechs Mannschaften eine positive Tordifferenz. Bemerkenswert, dass Austrias Präsident Frank Hensel noch vor Anpfiff via Sky ankündigte, es werde gelingen, für nächste Saison eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Beginnen da schon wieder realitätsfremde Träumereien? Wer das tun wird, verriet Hensel ebenso nicht wie die Zukunft von AG-Vorstand Markus Kraetschmer, dessen Vertrag ausläuft. Den Anfang des Monats verpflichteten Gerhard Krisch ab 1. Mai die AG allein anzuvertrauen, wäre so etwas wie Harakiri mit Anlauf. Hensel verriet auch, auf das Angebot von Peter Stöger, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, obwohl er die Austria nach der Saison verlassen wird, nützen zu wollen. Das ist sein sehr vernünftiger Plan.

Auch wenn Hensel von ordntlich refinanzierten Schulden sprach, die langfristig gestreckt und vertretbar sind, zu einer schlagkräftigen Mannschaft nach Austria-Ansprüchen fehlt noch einiges, werden Investitionen nötig sein. Das  zeigte auch das 2:0 in der Südstadt. So verdient der fünfte Auswärtssieg in diesem Jahr (damit gelangen so viele wie im ganzen Jahr 2020) war, bei dem Stöger überraschend Benedikt Pichler nach Ablauf seiner Sperre auf der Bank ließ. Aber das Resultat gab ihm am Ende recht, obwohl  aus der Überlegenheit, speziell in der ersten Hälfte, zu wenig heraussprang. Was auch Stöger kritisch sah, der ansonst die Einstellung der Mannschaft in den schwierigen Zeiten sehr lobte. Die Führung gelang erst in der Nachspielzeit nach einem Eckball durch einen spektakulären Fallrückzieher von Patrick Wimmer (Bild oben). Dazu kam es, weil ein Admira-Spieler beim Abwehrversuch den anderen anschoss. Der erlösende zweite Treffer fiel erst in der 88. Minute mit dem ersten Saisontreffer von Vesel Demaku. Dazwischen hätte Admiras Joker Andrew Wooten das Spiel auf den Kopf stellen können, doch er traf nur die Latte. Wer von den Admira-Bezwingern einen Platz in einer schlagkräftigen Mannschaft hätte? Sicher Tormann Patrick Pentz, beide Torschützen, die Leipzig-Leihgabe Eric Martel und auch Pichler, obwohl er im Talon blieb.  Wenn Christoph Monschein öfters solche Szene hätten wie vor dem zweiten Tor, auch er. Aber der Vertrag läuft ebenso aus wie der von Marco Djuricin. Es gibt noch so viele Fragezeichen, dass es derzeit vermessen ist, eine schlagkräftige Mannschaft für kommende Saison anzukündigen. Hensel wird bei der  Generalversammlung, wann immer sie auch sein wird, zur Verfügung stehen.

Admiras Trainer Damir Buric verband die Gratulationen an Stöger mit der Feststellung, man erkenne, das bei Austria etwas im Entstehen sei. Admira plane, etwas ähnliches zu versuchen –  aber dazu muss einmal der Klassenerhalt gelingen. Das Niederösterreich-Duell am Tabellenende geht weiter, denn St. Pölten verlor in Ried 1:2 (0:0), blieb Letzter. Ried hat nach dem Trainerwechsel zu Andi Heraf  in der Qualifikationsrunde die meisten Punkte geholt, einen mehr als die Austria. Wie es derzeit aussieht, wird der Letzte die Chance haben, über den Relegationsspiele den Abstieg zu verhindern. Weil kein Verein der zweiten Liga, der die Lizenz für die Bundesliga erhielt, unter die ersten zwei kommen dürfte, um direkt aufsteigen zu können. Nach aktuellem Stand würden St.Pölten und Wacker Innsbruck um einen Platz in der Bundesliga kämpfen. Die Tiroler überholten Freitag Abend durch ein 2:0 (1:0) gegen Austria Klagenfurt die Kärntner, sind Vierter hinter Blau Weiß Linz, Liefering und Lafnitz.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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