Fußball

Austrias Probleme mit dem strategischen Partner

Mit Videobotschaften halten die Bundesligaklubs derzeit Kontakt zu ihren Fans, verkünden ihre Botschaften und Anliegen. Christian Jauk, der Präsident von Sturm Graz, forderte Samstag einen Sinneswandel in der gesamten Fußballszene, speziell was die Auswüchse in Sachen Transfersummen, Gehälter und Einfluss der Investoren betrifft. Und prophezeite, alles im Klub müssten in den nächsten Monaten an ihre Grenzen gehen. Die Austria stellte Skype-Interviews des Viola-TV mit AG-Vorstand Markus Kraetschmer (Bild oben) und Kapitän Michael Madl zu dessen 32.Geburtstag ins Netz. Kraetschmer war bereits Freitag bei www.krone.at zu hören. In beiden Fällen dauerte das Interview aus seinem Home-Office an die 28 Minuten.

„Wir fischen derzeit in dunklen Gewässern“ meinte Kraetschmer zur aktuellen Situation und zur Frage, wann und wie es weiter geht, „wir brauchen Geduld und einen kühlen Kopf, um strategisch vorzugehen“. Natürlich müsste man den aufgestellten klaren Plan, um die Austria wieder in die Erfolgsspur zu bringen, durch die nicht vorhersehbar gewesene Situation etwas neu adaptieren. Kraetschmer bestätigte, dass Sportvorstand Peter Stöger und er vor der Corona-Zeit in Sachen Suche nach einem Investor, den er lieber strategischen Partner nennt, unterwegs waren. Dass aber die Kontakte derzeit durch die  eingeschränkte Reisemöglichkeiten eher auf Schmalspur laufen. Weil eben persönliche Gespräche noch immer die beste Möglichkeit für erfolgversprechende Verhandlungen wären. Eine bessere als die derzeit möglichen Videokonferenzen.  Noch im März, bis vor eineinhalb Wochen, sollen Stöger und Kraetschmer in Dubai unterwegs gewesen sein.

Kraetschmer fand gar nichts besonders dabei, dass Sportvorstand Stöger seit Monaten mehr mit wirtschaftlichen als sportlichen Fragen beschäftigt se. Einerseits, weil Stöger in Sachen Sport kompetente Mitarbeiter habe, an die er jederzeit einige Dinge delegieren kann, sofern es notwendig ist, anderseits weil es ja um die violette Zukunft gehe: „Er hat eine Strahlkraft, die uns Zugang zu wichtigen Dingen ermöglicht. Die auch bei Gesprächen mit Banken hilft.“ Stögers Strahlkraft wirkt auch bei den Kontakten mit dem möglichen startegischen Partner, wie man hört. Da gibt es nämlich noch ein anderes Problem ausser der eingeschränkten Reisemöglichkeit.

Wer 49 Prozent an der  Austria-AG erwirbt, der wird dafür einen zweistelligen Millionenbetrag bezahlen müssen. Und dann die Gewissheit haben, den Leuten im Management vertrauen zu können.  Aber dieses Vertrauen ist in Personen, mit denen der Klub im Zuge des Ausbaus der Generali-Arena in die derzeitige finanzielle Schieflage kam, etwas begrenzt. In den erst letzten Juli eingestiegenen Stöger hingegen sicher nicht. Nur er hat offenbar eine Strahlkraft, die wirkt. Aber es wurde ja auch immer betont, das nicht in naher Zeit mit einem Abschluss zu rechnen sei, dazu noch Monate notwendig wären.

Foto: FK Austria.

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