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Nur Austrias Sparprogramm verhindert eine Trainerdiskussion

Nur ein Sieg in sieben Spielen, aber vier Niederlagen, nur fünf Tore erzielt, Platz zehn. In früheren Zeiten hätte es mit dieser Bilanz bei Austria eine Trainerdiskussion gegeben. Die kam so sicher wie das Amen im Gebet. Diesmal ist es aber anders. Das liegt an einem Sparprogramm, das Präsident Kurt Gollowitzer beim 1:2 in Hartberg zur Pause im Sky-Interview ankündigte, als es noch 1:1 stand. Das soll zwar nicht den sportlichen Bereich betreffen, aber eines ist sicher: Einen Trainerwechsel kann sich die Austria finanziell nicht leisten. Obwohl die Leistung in der Oststeiermark nicht Austria-würdig war, wie Kapitän Manfred Fischer eingestand. Denn Hartberg spielte ab der 61.Minute nach Gelb-Rot für Ousmane Diakite mit zehn Mann. Auch das konnte Austria nicht helfen. So kam Hartberg mit dem ersten Heimsieg der Saison auf Platz vier, obwohl mit Maximilian Entrup der Führende der Torschützenliste wegen Rückenschmerzen fehlte. Ein passendes Geburtstagsgeschenk für Präsidentin Brigitte Annerl, der Gollowitzer vor Anpfiff mit einem Blumenstrauß gratulierte. Auf der Tribüne saßen auch Ex-Austria-Trainer Walter Schachner und Martin Hinteregger.

„Wir haben uns das anders vorgestellt.  Es ist eine gewisse Enttäuschung drin in den Köpfen, die einfach nicht rausgeht. Obwohl es zu Beginn recht gut klappt“, klagte Wimmer. Damit meinte er die letzten Spiele gegen Klagenfurt und Hartberg. Jeweils geführt, aber nicht gewonnen. Die violetten Defensiv-Probleme ziehen sich schon durch die ganze Saison. Passierten auch in Hartberg nach dem schnellen Tor von Andreas Gruber in der zehnten Minute. Zwei Minuten vor der Pause konnte Donis Avdijaj vom Strafraum seine gute Schusstechnik ohne Beweis stellen, ohne wirklich attackiert zu werden. Nach sechs Minuten der zweien Hälfte nützte er einen Fehler des bis dahin besten Austrianer, Tormanns Christian Früchtl. Der wollte einen weiten Ausschuss von Hartbergs Keeper Raphael Sallinger außerhalb des Strafraums klären, verschätzte sich total, womit Avdijaj freie Bahn hatte, ins leere Tor traf. Ein Slapstick, der an den Aussetzer von Daniel Bachmann im Team zum 0:1 gegen Moldau erinnerte.

Sicher fehlen der Austria die Tore von Haris Tabakovic, der bei Herthas BSC Berlin bereits zwei mehr als sein Ex-Klub erzielte, Sonntag beim 3:0 gegen Braunschweig alle Treffer erzielte, die Torschützenliste der zweiten deutschen Liga anführt. Dennoch müsste die Austria besser dastehen, auch wenn sie keine super Mannschaft ist, die nur mitunter etwas naiv agiert, wie Routinier James Holland behauptete. Jetzt sind andere Ideen als bisher gefragt. Wimmer muss sich fragen lassen, warum Matthias Braunöder, der vor seiner Zeit der auffälligste und hoffnungsvollste Spieler war, unter ihm stagniert. In Hartberg kam er erst nach 61 Minuten für Innenverteidiger Martins. Die Austria gewann bisher nur beim Letzten Austria Lustenau, wo Sonntag auch WSG Tirol mit 3:2 (2:0) seinen ersten Saisonsieg feierte. Daher blieb die rote Laterne im Ländle.

Foto: Mario Urbantschitsch.

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