PETERLINDEN.LIVE

Austrias Sponsor verlängert, die Finanzsorgen bleiben! Tirol jubelt über Hinterseer

Aufsteiger GAK und Vizemeister Red Bull Salzburg werden am 2. August die Bundesligasaison 2024/25 eröffnen. Ein reizvolles Duell, aber doch nicht der große Knaller. Das wäre etwa das Duell zwischen Aufsteiger und Meister, das Grazer Derby zwischen GAK und Sturm gewesen. Derbys gib es in der ersten Runde in Kärnten (Wolfsberg-Austria Klagenfurt) und im Westen (Altach-WSG Tirol), Titelverteidiger Sturm muss nach Hütteldorf zu Rapid. Auf das Wiener Derby muss man bis 22. September warten, auf den Schlager zwischen Meister und Vizemeister bis 6. Oktober. Dann geht er in Graz oder die Bühne. Sturm und Rapid gewannen Freitag ihre ersten Vorbereitungsspiele. Sturm in Weiz 6:1 (6:0), wobei der Pole SzymonWlodarczyk viermal traf, Rapid in Hezogenburg vor 1500 Zuschauern 11:0 (4:0), wobei der französischen Innenverteidiger Philippe Raux Yao sowie der im Frühjahr an Vienna verliehene Noah Bischof debütierten.

Die Begleitmusik zur Veröffentlichung des Spielplans lieferten Transfers bei Hartberg, WSG Tirol und GAK, ein Rapid-Plan, der zumindest vorerst nicht nachvollziehbar ist, und die Sponsorverlängerung bei der Wiener Austria samt Präsentation des neuen Trikots des italienischen Ausrüsters Macron. Österreichs größtes Stahlhandelsunternehmen (Frankstahl) greift der Austria weitere zwei Jahre finanziell unter die Arme. Auch weil der Besitzer, Marcel Javor, ein deklarierte Austrianer ist. Damit sind die violetten Finanzsorgen aber nicht beseitigt. Denn der Sanierungsplan mit dem Stadionverkauf, den Präsident Kurt Gollowitzer und Finanzvorstand Harald Zagiczek bis Ende Juni fixieren wollen, geriet offenbar ins Stocken. Dass über das Wochenende etwas geschieht, kann man ausschließen. Montag ist bereits der 1. Juli.

Rapid wird mit Offensivspieler Mamadou Sangare, der zum Olympikader von Mali gehört, in Zusammenhang gebracht. Den engagierte vor vier Jahren Red Bull Salzburg, ohne ihn einmal in der Bundesliga einzusetzen. 2021/22 wurde er an den GAK verliehen (fünf Tore und vier Assists in 28 Spielen), 22/23 nach Belgien an Waregem (ein Tor bei zwölf Einsätzen), letzte Saison kam er bei 33 Spielen für Hartberg auf ein Tor und vier Assists. Er mag Akzente setzen können, diese Statistik spricht aber nicht unbedingt für die Effizienz des 22 jährigen, der bisher sechs Länderspiele für Mali absolvierte. Vor allem stellt sich die Frage, was Rapid mit ihm plant, da das offensive Mittelfeld mit Matthias Seidl und Heimkehrer Louis Schaub ohnehin gut besetzt ist, das Forcieren eigener Talente (etwa Niko Bajlicz) immer als Ziel genannt wird.

Die fixierten Wechsel: Hartberg holte den fünften und sechsten Neuen. Der fünfte, Youbu Diarra, spielt bereits zum dritten Mal unter Markus Schopp. 2018/19 und 2022/23 kam er als Salzburg-Leihgabe, diesmal als eine vom spanischen Erstligisten Cadiz, an den Salzburg vor einem Jahr den 26 jährigen verkaufte. Dort konnte er sich nicht in Szene setzen, im Frühjahr spielte er in  Griechenland bei Asteras Tripolis. Schopp hält große Stücke auf Diarra, sieht in ihm den „Ersatz“ für Ousmane Diakite, der nach England zu Westbrowich in die zweite Liga wechselte. Zudem verpflichteten die Steirer den 23 jährigen Defensivspieler Benjamin Markus, den Kapitän von NK Domzale. Von ihm glaubt Schopp, dass er bald slowenischer Nationalspieler sein wird. Auf einen Slowenen hofft auch der GAK: Auf den 21 jährigen Offensivspieler Tio Cipot, der auf Leihbasis von Italiens Zweitligist La Spezia verpflichtet wurde. Für den er auf neun Einsätze kam.

WSG Tirol feiert die Rückkehr eines Lokalmatadors nach zehn Jahren: Von Stürmer Lukas Hinterseer (Bild). 2014 wechselte er von Wacker Innsbruck zu Ingolstadt, als dort Ralph Hasenhüttl Trainer war, schaffte den Aufstieg, erzielte das erste Tor von Ingolstadt in der Bundesliga. Ab 2018 war er bei Bochum, dem Hamburger SV, sechs Monate in Südkorea bei Ulsan Hyundai, danach bei Hannover 96 und Hansa Rostock. Der Absteiger aus der zweien Liga setzte ihn letzte Saison nur siebenmal ein. Auf mehr als 68 Minuten Spielpraxis kam der 33 jährige, 1,92 Meter große Stürmer, der Sohn des ehemaligen Skirennläufers Guido Hinterseer und Enkel des Slalom-Olympiasiegers von 1960, nicht. Sein Vertrag in Rostock, der bis 2025 gelaufen wäre, wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Hinterseer spielte zwischen 2013 und 2019 dreizehnmal für Österreich, darunter auch bei der EM 2016 in Frankreich. Fünf Minuten beim 0;0 gegen Portugal im Pariser Parc de Prince. Freitag traf er beim Comeback in Tirol, dem 11:1 (7:0) in Fliess gegen eine Oberland-Auswahl, dem ersten Spiel unter dem neuen Trainer Philipp Semlic, zweimal.

Foto: WSG Tirol.

Die mobile Version verlassen