Fußball

Austrias Torschütze Marco Djuricin ärgerte Damir Canadi sehr

Auftakt nach Wunsch für die Wiener Austria in der  Qualifikationsrunde: Violett überholte durch das 2:0 (0:0) gegen Altach Hartberg,  liegt damit vor den Steirern auf Platz eins. Das war möglich, weil es einen Hartberger Selbstfaller in Ried gab: Nach 52 Sekunden in Führung, dann einen Elfmeter durch Dario Tadic vergeben, nach 33 Minuten 2:0 voran, aber am Ende jubelte der Aufsteiger beim Trainerdebüt von Andreas Heraf über ein 3:2 (1:2). Das machte ein Doppelpack des künftigen Rapid-Stürmers Marco Grüll zum Ausgleich möglich, dem das Siegestor von Julian Wießmeier folgte. Ried stieß mit dem ersten Sieg in diesem Jahr auf Platz drei hinter  Austria und Hartberg vor, dann folgen nach der 0:1 (0:1)-Heimpleite von St. Pölten im Niederösterreich-Derby gegen die Admira, die durch einen schweren Fehler von Tormann Christoph Riegler entstand, mit St. Pölten (nur ein Sieg in den letzten 13 Spielen), Altach und Admira drei punktgleiche Mannschaften am Tabellenende. Der Kampf gegen den Abstieg verspricht große Spannung.

Es sah in der Generali-Arena nach einer schwachen Partie, teilweise im strömenden Regen, schon nach  einer Nullnummer aus. Altachs Trainer Damir Canadi rührte wie erwartet Beton an, gegen die Fünferabwehr fand Austria wenig Mittel. Zudem begingen der Salzburger FIFA-Referee Christoph Jäger und sein Assistent Roland Riedel Torraub. Gleich in zwei Fällen. Als Stephan Zwierschitz per Kopf nach einem von Christoph Schösswendter verlängerten Eckball per Kopf ins Netz traf, erfand Jäger ein Foul von Schösswendter an Altachs Abwehrchef Neven Subotic, das es in Wahrheit nicht gab. Die zweite strittige Szene gab es kurz vor der Pause. Der beste Austrianer, Leipzig-Leihgabe Eric Martel, kam nach einer schlechten Abwehr von Altachs Tormann Martin Kobras an den Ball, hob ihn in Richtung Tor. Der Rettungsversuch von Zwischenbrugger gelang – aber der Ball war laut TV-Bildern hinter der Linie. Das wäre auch ohne Torlinientechnik zu erkennen gewesen. Seltsam, dass der Assistent an der Linie, der freie Sicht hatte, nicht die Fahne hob.

Bis zur 80. Minute stand es 0:0. Weil es auch zu wenig Bewegung im Spiel der Austria gab, zu viele zu unauffällig blieben. Aber dann sorgte die beste Kombination des ganzen Spiels für die Führung. Fast schon unerwartet. Es begann mit einem Ballgewinn von Martel im Mittelfeld gegen Subotic. Über den nach 65 Minuten für Christoph Monschein gekommenen Marco Djuricin, Zwierschitz und Manprit Sarkaria kam der Ball wieder zu Djuricin, der im Strafraum mit einem Haken zwei Abwehrspieler (Zwischenbrugger und Nosa Edokpolor) aussteigen ließ und mit links Kobras bezwang. Djuricin leitete mit einem Pass auch die Szene zum zweiten Tor ein. Der gefoulte Dominik Fitz verwandelte den Elfmeter selbst. „Wir haben zu Recht verloren, die Passqualität war schlecht“, gestand Canadi, „außerdem hat Djuricin das hervorragend gemacht!“ Dass ausgerechenet er für Altachs Niederlage entscheidend war, ärgerte Canadi sicher sehr. Ohne, dass er es sagte. Das hängt mit Canadis Rapid-Vergangenheit zusammen. Damals holte er Djuricins Vater Goran als Assistent, der sein Nachfolger wurde, als er nach wenigen Monaten gehen musste. Canadi sprach verärgert von fehlender Loyalität, vermutete, dass der Assistent hinter den Kulissen an seiner Beurlaubung beteiligt war. Glaubt das bis heute. Es war vielleicht auch kein Zufall, dass Schösswendter einer der ersten Gratulanten (Bild oben) bei Djuricin nach dessen Tor war. Auch der Innenverteidiger hat die gemeinsamen Monate mit Canadi bei Rapid nicht vergessen, was er damals von ihm einmal hören hatte müssen.

Das waren interessante Nebengeräusche bei Austrias Happy End. Überdies erklärte AG-Vorstand Markus Kraetschmer  im „Sky“-Interview, ein Angebot zur Vertragsverlängerung zu haben, über das er nächste Woche mit Präsident Frank Hensel reden werde. Könnte sein, dass ihm das Angebot nicht zusagt. Zudem versicherte Kraetschmer, dass der strategische Partner Insignia bisher alle Verpflichtungen erfüllt habe. Die Überweisung der ersten Rate sei im April fällig, aber nicht an den ersten drei Tagen.

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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