Fußball

Austrias Wiedergeburt! Aber das 3:0 beseitigt nicht die Sorgen

Die Stimmung in der Generali-Arena erinnerte an besseren Zeiten. Die Leistung der  Austria im ersten Play-off-Spiel um den Platz in der  Qualifikation für die Conference League auch. Wie am Tag zuvor bei der Relegation in Klagenfurt dominierte die Mannschaft, die zwei Tage weniger Pause hatte, und gewann klar. Die Wiener Austria beim 3:0 (1:0) gegen Wolfsberg mit einem Tor weniger Differenz als am Tag zuvor dir Klagenfurter Austria. Aber auch das müsste für das Retourspiel in der Lavanttal-Arena am Sonntag reichen. Das wäre ein versöhnlicher Abschluss für Peter Stöger nach zwei schweren Jahren, dem zweiten in Doppelfunktion als Trainer und Sportchef. Er bedanke sich nach seinem letzten Heimspiel  bei den Fans und zog vor ihnen auch die weiße Kappe, als sie ihm zujubelten. Es war ein irgendwie komisches Spiel: 62 Prozent Ballbesitz für Wolfsberg, aber 17:4-Torschüsse für die  Austria. Wolfsbergs Kapitän Michael Liendl: „Uns fehlte vorne die Durchschlagskraft und hinten die Konsequenz!“

Schon nach zwei Minuten, als Manprit Sarkaria, für den es ebenfalls das letzte Heimspiel war, seine Führung bejubelte. Und auch 56 Sekunden nach Beginn der  zweiten Hälfte, als Marco Djuricin von der Strafraumgrenze traf, zwischen den Beinen von Tarik Muharemovic hindurch, der den Ball noch abfälschte, Und schließlich in der 72. Minute, als Djuricin zweimal Dominik Baumgartner austanzte und dann den Ball irgendwie auch an Tormann Manuel Kuttin vorbei brachte. „Ein bisschen Kuddelmuddel“ beschrieb er im „Sky“-Interview die Szene. Und gestand, dass es wichtig war, dass fünf Tage zuvor nach dem 2:3 in Ried Tacheles geredet wurde. Stöger hinterlässt sozusagen als Vermächtnis eine Mannschaft, die plötzlich ein Gesicht hat. Deren Herz  das zentrale Mittelfeld mit Leipzig-Leihgabe Erik Martel und Vesel Demaku ist. Zwei aggressive, laufstarke und zweikampfstarke Typen, die auch spielerische Akzente setzen.  Und in der es  noch junge Spieler, auf die man in Zukunft bauen kann. Wie Tormann Patrick Pentz, Dominik Fitz, Patrick Wimmer, Benedikt Pichler oder auch Innenverteidiger Johannes Handl. Der blieb in Hartberg draußen, war drei Tage später voll da. So etwas nennt man geglückte Rotation: „Wir hatten einen idealen Spielverlauf“, freute sich Stöger, „haben alles konsequent durchgezogen, dürfen uns aber jetzt nicht blenden lassen.“

Die Austria darf sich einmal freuen – aber auch der Europacupplatz würde nicht die Sorgen beseitigen. Über die angespannte Situation in finanzieller Hinsicht, über die Mannschaft für kommende Saison. Der Leihvertrag für den Amerkaner Eric Palmer-Brown läuft aus ebenso der von Marco Djuricin. Den kann man als geglückten Winterkauf bezeichnen. Zuvor erzielte er  in eineinhalb Jahren beim deutschen Zweitligisten Karlsuhe kein Tor, bei Austria in 16 Spielen sechs Tore, zu denen drei Assists kamen. Die zwei gegen Wolfsberg waren seine wichtigsten. Die Frage nach Stögers Nachfolgern? Es dürften sein ehemaliger Assistent Manfred Schmid als Trainer, als Sportchef Manuel Ortlechner, der Kapitän von Stögers Meistermannschaft aus der Saison 2012/13, der letzten von Austria, sein. Die Entscheidung für Schmid fiel nicht zuletzt auch durch die finanziellen Forderungen des Beraters von Markus Schopp, Frank Schreier, die für Verstimmung in Violett sorgten.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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