Fußball

Bankrotterklärung von Schalke! Revolte für Ex-Rapid-Trainer Büskens

Sportlich scheint Schalke ohnehin schon am Ende. Nur  neun Punkte nach 23 Runden bedeuten die rote Laterne mit der schlechtesten  Bilanz eines Klubs in der deutschen Bundesliga seit 55 Jahren! Abstieg nicht mehr zu verhindern. Aber was sich rund um das 1:5 in Stuttgart abspielte, gleicht einer Bankrotterklärung, weil der Klub auf Wünsche von Spielern, die versagten, reagierte und sie erfüllte. Schon vor dem 1:5 wurde Samstag bekannt, das die drei Winterkäufe Klaas-Jan Huntelaar, Sead Kolosinac und Shkodran Mustafi, die dem Letzten bisher keinen Millimeter nach vorne brachten, bei Sportchef Jochen Schneider, dessen Abschied zu Saisonende bereits beschlossene Sache war, und Teammanager Sascha Riether vorstellig wurden. Mit dem Ansinnen, den in der kurzen Winterpause als Retter geholten Schweizer Trainer Christian Gross zu entlassen. Unter anderem mit der Begründung, er spreche die Spieler mit falschen Namen an. Angeblich den Tiroler Alessandro Schöpf mit Massimo Schüpp.

Beim Debakel in Stuttgart konnte man den Eindruck gewinnen, dass einige gegen den Trainer spielten. Die Reaktion kam  in der Nacht auf Sonntag: Schalkes Aufsichtsrat warf Gross, Schneider, Riether, Co-Trainer Rainer Widmayer und Fitnesstrainer Werner Leuthard raus. Neuer Sportchef wurde der bisherige Nachwuchsleiter Peter Knäbel, der in leitender Funktion beim Hamburger SV 2016 krachend gescheitert war. Die Revolution brachte auch einen Ex-Trainer von Rapid in den Blickpunkt: Mike Büskens (Bild oben), 2016 von Juni bis Oktober erfolgloser Nachfolger von Zoran Barisic, soll für die letzten elf Runden den Trainerjob übernehmen. Wie es die „Revoluzzer“ vorgeschlagen hatten. Büskens wäre bereits der fünfte Schalke-Trainer  in dieser Saison. Nach David Wagner, Manuel Baum, Huub Stevens (interimistisch für zwei Spiele), und Gross. Büskens gehört zu den „Schalke-Heroes“ der Mannschaft, die 1997 den UEFA-Cup gewonnen hatte, hat daher ein positives Image. Der Trainer hieß Stevens, dem Büskens  assistierte, als er in den letzten Jahren zweimal Schalke interimistisch übernahm. Auch in dieser Saison.  Wahnsinn, wie tief ein früher stolzer Traditionsklub sinken kann.

Im Sinkflug bleib in sportlicher Hinsicht auch Bayer Leverkusen. Die 1:2 (0:1)-Heimpleite gegen Freiburg war das fünfte Pflichtspiel hintereinander ohne Sieg. Leverkusen scheiterte bereits im deutschen Pokal, schied aus der Europa League aus und verliert nun den Anschluss an die Champions League-Plätze. Österreichs verletzter Teamkapitän Julian Baumgartlinger geht stark ab. Aleksandar Dragovic kam zur zweiten Hälfte als rechter Verteidiger. Bei den Siegern spielte Philipp Lienhart erstmals in der Saison nicht durch, blieb zur Pause in der Kabine. Ein 1:1 brachte das Österreicher-Duell bei Union Berlin (Christopher Trimmel) gegen Hoffenheim (Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch). Union ging durch einen Elfmeter, den Grillitsch durch ein Foul an Trimmel verschuldete, in Führung. Die Aufholjagd von Mainz mit Ex-Liefering-Trainer Bo Svensson zur Rettung erlitt durch das 0:1 gegen Augsburg, der ersten Niederlage im Februar, einen Dämpfer. Karim Onisiwo und Kevin Stöger spielten durch, Onisiwo hatte im Finish mit einem Kopfball an die Stange Pech. Bei Augsburg spielte erstmals seit Wochen  Michael Gregoritsch. Allerdings nur in den letzten zehn Minuten.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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