Fußball

Barisic setzt mit 19jährigem Niklas Hedl ein Zeichen für Rapids Zukunft

48 Stunden vor dem Gruppenfinale in der Europa League gegen Molde im Hütteldorfer Allianz-Stadion setzte Rapids Sportchef Zoran Barisic ein Zeichen. Nicht mit einem Appell an die Mannschaft, alles zu mobilisieren, weil er weiß, dass dies geschehen wird. Nicht durch die Vertragsverlängerung mit Trainer Didi Kühbauer oder einem Spieler. Bei Tormann Paul Gartler, Matteo Barac, Mario Sonnleitner, Dejan Ljubicic, Marcel Ritzmaier, Christoph Knasmüllner oder dem türkischen U 21-Spieler Melih Ibrahimoglu bestünde Handlungsbedarf, da sie nur bis Sommer 2021 an Grün-Weiß gebunden sind. Ritzmaier gehört überdies dem englischen Zweitligisten Barnsley, von dem er nur bis 30. Juni ausgeliehen ist. Wann immer Barisic in den letzten Wochen auf das Thema Vertragsgespräche angesprochen wurde, stellte er fest, man müsse zunächst einmal abwarten, was im nächsten Jahr machbar sein werde. Mit einem hat er bereits jetzt verlängert, den wohl zum derzeitigen Zitpunkt nur wenige auf der Rechnung hatten. Aber durch den neuen Vertrag bis 2024 mit dem 19 jöhrigen Tormann Niklas Hedl (Bild oben) nach acht Einsätzen in der zweiten Mannschaft, die in der zweiten Liga Ltzter ist,  setzte Barisic sicher bewusst in Zeichen.

Mit dem er sagen will: Solange er sportlich das Sagen hat, gibt es strategische Entscheidungen mit Blick auf die Zukunft. Nach Möglichkeit für Eigenbauspieler wie es Hedl ist. Mag sein, dass Barisic zu Hedls Vater, der ja vor zwölf Jahren zu Rapdis letzter Meistermannschaft gehört hatte, eine leichtere Gesprächsbasis hat als zu einigen Beratern.  Der neue Vertrag für Hedl bedeutet auch ein anderes Signal: Rapid macht in Zeiten wie diesen nur das, was es sich  finanziell leisten kann, verzichtet auf Risiko. Die angespannte finanzielle Lage würde sich auch mit dem Aufstieg unter die letzten 32 der Europa League nicht entscheidend verändern. Obwohl ein Sieg gegen Molde 1,57 Millionen Euro wert wäre: 570.000 Siegesprämie, 500.000 Aufstiegsprämie als Gruppenzweiter und 500.000 Euro Startgeld im Sechzehntelfinale.

Also kann man das Mach am Donnerstag als teuerstes des Jahres sehen. Die Fakten: Molde verlor in der letzten acht Runden der norwegischen Eliteserien nicht, gewann sieben Mal, schlug dabei auch den neuen Meister Bodoe Glimt 4:2, hat zwei Runden vor Schluss Platz zwei so gut wie sicher. Von den sieben Siegen gelangen drei auswärts. In der Europa League gewann Molde von den fünf Partien alle bis auf die zwei gegen Arsenal. Und es gibt noch ein zusätzliche Warnung vom 29. September: Damals verpasste Molde bei den Grün-Weißen aus Budapest, Ungarns Meister Ferencvaros, mit einem 0:0 als bessere Mannschaft nur mit Pech die Qualifikation für die Champions League.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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