Fußball

Baumgartlinger, Alaba, Dragovic, Lazaro: Auf Foda warten Probleme

Marcel Sabitzer ist nach seiner Schulteroperation kein Thema mehr. Aber er könnte nicht der letzte Legionär sein, mit dem Teamchef Franco Foda für die drei Duelle gegen die WM-Teilnehmer Russland am 30. Mai in Innsbruck, Weltmeister Deutschland am 2. Juni im Klagenfurter Wörthersee-Stadion  und acht Tage später zum Abschluss gegen Brasilien  im Happel-Stadion nicht rechnen kann. Sonntag Abend bezeichnete Foda beim Sky-Talk und Tore Alaba,  der am Abend zuvor bei Bayerns Meisterparty mit seinem Out-Look, mit violettem Sakko und kurzer Hose sehr auffällig war, als Glücksfall für jeden Trainer, weil er so universell einsetzbar ist. Aber Alaba hat seit Monaten mit einer Rückenverletzung, einem irritierten Nerv, der Schmerzen in den Oberschenkel ausstrahlt, Probleme. Nach dem Ausscheiden im Semifinale der Champions League gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion kam er nicht zum Einsatz, Ob er Samstag beim deutschen Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt in Berlin spielen wird, was er zum Abschied seines Förderers Jupp Heynckes unbedingt will, ist noch offen. Auf jeden Fall möchte Bayerns Sportchef Hasan Salihamidzic, dass Alaba danach die Verletzung richtig auskuriert. Und dazu passen nicht drei Länderspiele mit Österreich. Da werden Foda und ÖFB-Sportchef Peter Schöttel viel Verhandlungsgeschick brauchen.

Teamkapitän Julian Baumgartlinger hat seit Samstag ein überdehntes Innenband im Knie, bekam eine Woche absolute Pause verordnet. Das könnte  bis zum Russland-Spiel  eng werden. Ebenso bei Aleksandar Dragovic: Überdehnte Bänder in der rechten Schulter, eine schmerzhafte Verletzung. Daher Sonntag bei Leicesters Tororgie in Wembley, dem 4:5 bei Tottenham, bei dem Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs ein Eigentor zum 3:3 passierte, nicht im Kader. Valentino Lazaro fehlte beim Saisonabschluss von Hertha BSC Berlin, dem 2:6-Heimdebakel gegen RB Leipzig, wegen permanenter Adduktorenbeschwerden. Die medizinische Abteilung der Berliner schlug Alarm: Pausieren, sonst droht eine  Schambeinentzündung, könnte es längerfristig ausfallen, die Vorbereitung auf die nächste Saison versäumen. Das wird Lazaro auch gegenüber Foda, zu dem er über seinen Berater Max Hagmayr ja eine guten Draht hat, kommunizieren.

Mit Adduktorenproblemen schlägt sich seit Wochen auch Michael Gregoritsch bei Augsburg herum. Deshalb letzten Samstag kein Einsatz beim letzten Spiel in Freiburg. So wie die anderen möchte auch de ehrgeizige Gregoritsch nach einem Mannschaftstrip nach Las Vegas und Privaturlaub auf Ibiza spielen, um seinen Platz im Team für die Nations League im Herbst  kämpfen. Aber Augsburgs Trainer  Manuel Baum ist vor allem daran interessiert, einen topfiten Gregoritsch  zu Beginn der Sommervorbereitung zur Verfügung zu haben. Die beginnt bei den meisten Vereinen schon zwischen Mitte und Ende Juni, meist nur eine Woche nach dem Brasilien-Spielen. Da hätten die Legionäre bei Österreichs Team nur eine Woche Urlaub. Zu wenig. Jetzt bis zur Zusammenkunft  vor dem Russland-Spiel  ganz abschalten, ist auch problematisch. Es geht darum, den Fitnesslevel zu halten. Das wird keine „lockere“ Zeit für den Teamchef.

Mit Burnley-Legionär Ashley Barnes ist in den drei Spielen nicht zu rechnen. Foda hofft, dass beim Torjäger bis September alle rechtlichen Fragen geklärt sind. Da Interesse, für Österreich zu spielen, hat der 28jährige Engländer mit Kärntner Großmutter jedenfalls signalisiert. Am 6. September, fünf Tage vor dem Start in die Nations League gegen Bosnien, spielt Österreich als letzten Test in Wien gegen Schweden. Das erste Länderspiel in der neuen Generali Arena der Austria, die bei internationalen Spielen 15.000 Zuschauern Platz bietet.

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