Fußball

Baumgartlinger verlängert, bei Dragovic besteht Explosionsgefahr

Mittwoch trainierten sie nach den zwei Qualifikationssiegen mit Österreich gemeinsam bei Bayer Leverkusen in der ersten Reihe: Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und der rot-weiß-rote Abwehrchef Aleksander Dragovic. Baumgartlinger hat beim holländischen Trainer Peter Bosz als Mann, der für die Balance zwischen Defensive und Offensive sorgt, ein gutes Standing. Daher wird der 31 jährige seinen vier Saisonen in Leverkusen wohl eine fünfte und sechste hinzufügen. Die Vertragsverlängerung wird in den nächsten Tagen offiziell.  Baumgartlinger vertraut weiter dem renommierten deutschen Berater Thomas Kroth, der sehr gute Kontakte zur Chefetage  von Leverkusen hat. Zum Unterschied von Dragovic, der sich von Kroth nicht optimal bei Leverkusens Sportvorstand  Rudi Völler vertreten fühlte und daher zu Max Hagmayr wechselte.

Freitag beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt und Dienstag in der Champions League bei Atletico Madrid und dem Wiedersehen mit Sloweniens Teamtorhüter Jan Oblak, mit dem Dragovic nach dem Schlusspfiff in Laibach etwas heftig diskutierte, wird der 28 jährige wissen, ob sein herausragend starker Herbst in Österreichs Teamdress mit fast fehlerfreien Partien in Polen gegen Robert Lewandowski, gegen Israel und Slowenien, etwas an der Innenverteidigerhierarchie bei Leverkusen änderte. Wenn weiter ganz im Sinn von Völler die deutschen Spieler, also Sven Bender und Jonathan Tah Vorrang vor Ausländern bekommen und  als Nummer eins und zwei gesetzt bleiben, dann besteht bei Dragovic Explosionsgefahr. Das wird er nicht so hinnehmen, sondern auf einen Klubwechsel im Jänner drängen. Weil es  dem 28 jährigen auch um seine zweite Europameisterschaft geht: Er weiß, dass fehlende Spielpraxis nicht die ideale Vorbereitung darauf ist. Zumal er unbedingt dabei besser aussehen will als vor vier Jahren, als manches gegen ihn lief: Im Vorfeld die schwere Verletzung,  die rote Karte im Startspiel gegen Ungarn,  der vergebene Elfmeter beim Ausscheiden gegen Island. Da hat der ehrgeizige Dragovic sozusagen mit sich noch eine Rechnung offen. Und zudem hat er registriert, dass Österreichs Teamchef Franco Foda im Abwehrzentrum das größte Angebot an EM-Kandidaten hat. Und man sich eigentlich auf alle verlassen kann. Egal ob Martin Hinteregger, Stefan Posch, Philipp Lienhart oder Max Wöber. Um sein hohes Niveau zu halten, braucht er seiner Meinung nach mehr Spiele als bisher in dieser Saison.

Die wird trotz seiner zwei Teameinsätze gegen Israel und Slowenien Stefan Ilsanker bei RB Leipzig nicht bekommen. Der nicht für die Champions League gemeldete „Ilse“ bleibt bei Trainer Julian Nagelsmann außen vor und auf dem Abstellgleis. Und das ist nicht ideal für die Europameisterschaft, obwohl der verlässliche Salzburger bei Foda hoch im Kurs steht, Mittwoch teilte Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche Ilsanker via“Bild“ mit, dass er nach viereinhalb Jahren  den Klub im Winter verlassen könne: „Da sind wir gesprächsbereit!“ Auch nicht die feine englische Art, dies so zu kommunizieren.

Foto: Bayer Leverkusen Media.

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