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Beherzt, aber auch naiv: Die zwei Gesichter des LASK

Der sogenannte Pflichtsieg ist gelungen. Aber den machte sich der  LASK gegen Bulgariens Serienmeister Ludogorets Rasgrad vor 1500 Zuschauern auf der Gugl selbst noch unnötig schwer. Bis zur 67. Minute 4:1 geführt, aber sieben Minuten später stand es nur noch 4:3,  bekam Mittelfeldspieler Lukas Grgic nach einem verschuldeten Handselfmeter die rote Karte, mussten die Linzer damit den Vorsprung mit einem Mann weniger über die Runde bringen. Das gelang, Joker Thomas Goiginger vergab sogar den Sitzer auf das 5:3. Trotzdem sprach auch Sportdirektor Dominik Thalhammer nachher die Naivität an. „Wir wollten den Gegner killen und hätten uns bald selbst gekillt. Darüber müssen wir reden!“

Was er damit meinte: Es war komplett unnötig, noch auf das 5:1 zu drängen. Besser wäre es gewesen, den Dreitorevorsprung in aller Ruhe heim zu spielen. So lief der LASK wie schon beim ersten Tor der Bulgaren zum 2:1 in einen Konter, den der  Holländer Elris Manu zu seinem zweien Tor nützte, dann kam der Elfmeter und das dritte Manu-Tor. Es wär total ärgerlich gewesen, hätte der LASK nicht drei Punkte geholt. Denn 70 Minuten sah nicht nur Thalhammer eine Topleistung. Traumstart nach 110 Sekunden durch Husein Balic, nach 12 Minuten das 2:0 durch Andreas Gruber, wieder einmal nach einem Eckball von Peter Michorl, dann das Traumtor vom „Mister Europacup“, Marko Raguz. Er traf volley mit links nach einer Flanke von Panama-Legionäre Andres Andrade, ließ Bulgariens Teamkeeper Plamen Iliev nicht den Funken einer Chance. So meldete sich Raguz nach vier Pflichtspielen ohne erzieltes Tor spektakulär zurück (Bild oben).

Balic  schien mit seinem zweiten Treffer alles klar gemacht zu haben, ehe der LASK sein naives Gesicht zeigte. Das sollte nächste Woche bei Royal Antwerpen nicht mehr passieren. Der belgische Tabellenführer bezwang Tottenham daheim durch ein Tor des Israelis  Liar Refaelar 1:0 (1:0), liegt damit nach zwei Siegen auf Platz eins. Der LASK holte Tottenham ein. Der Poker von Trainerstar Jose Mourinho, ohne Stars wie Harry Kane, Heung Min Son oder den Dänen Pierre Emil Höjbjerg zu beginnen, ging nicht auf. Zur Pause wechsselte der verärgerte Mourinho bereits vier Mann aus. Unter anderem kam Heung Min Son, nach 58 Minuten ersetzte Harry Kane Gareth Bale. Nützte auch nichts mehr.

 

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