Fußball

Bei Abstieg ist „Ralph United“ Vergangenheit

Erstes Heimspiel für Österreichs ersten Trainer in Englands Premier League, Ralph Hasenhüttl: Der Vorletzte Southampton empfängt Sonntag im 32.000 Zuschauer fassenden St. James Park den Fünften Arsenal. Ein dickes Brett. Denn die Londoner „Kanoniere“ sind 22 Pflichtspiele in Folge unbesiegt.  Trainer Unai Emery hat als Nachfolger des legendären Arsene Wenger eine neue Euphorie um die „Gunners“ ausgelöst. Er ist Baske,spricht nicht so gut Englisch wie Wenger. Seine Ansprachen sind daher klar und für die vielen Spieler, die selbst nicht so gut Englisch beherrschen, leicht zu verstehen. Wie etwa Torjäger Pierre Emerick Aubemayng. Von Dortmund hat er sich in der Ära von Peter Stöger weggestreikt, wofür er sich nachher bei dem Wiener Trainer persönlich entschuldigte,  bei Arsenal ist er ein fleißiges, laufstarkes Vorbild.

Einer der vielen Arsenal-Spieler, die Hasenhüttl aus seinen Bundesligazeiten bei Ingolstadt und RB Leipzig her gut kennt. Wie Tormann Bernd Leno (zuvor Leverkusen), die Abwehrspieler Sokratis (Dortmund) und Sead Kolasinac (Schalke), im Mittelfeld den Schweizer Granit Xhaka (früher Gladbach) und den Armenier Henrik Mkhitaryan (früher Dortmund). Ob Hasenhüttl das hilft, um nicht zu verlieren? Southampton braucht jeden Punkt im Kampf  gegen den Abstieg. Gelingt dem 51jährigen Grazer das Rettungskommando nicht, dann räumt er seinen Platz. Trotz Vertrag bis 2021, der auch für den Fall des Abstiegs gelten würde. Aber dann würde sich Hasenhüttl hinterfragen: „Wenn man scheitert, sollte man Platz machen.“ Dann ist „Ralph United“ auch nach sieben Monaten wieder Vergangenheit. Die Gemeinschaft zwischen Vorstandschef Ralph Krueger, der ihn geholt hatte, und Ralph Hasenhüttl (Bild oben). Aber für Krueger, schon in seinen  Eishockeyzeiten hinter der Bande von VEU Feldkirch, des Schweizer und deutschen Nationalteams für positives Denken bekannt, ist das kein Thema. Hasenhüttl wird´s schaffen.

Der schwörte auf der Weihnachtsfeier die Spieler und alle Mitarbeiter auf den Klassenerhalt ein. Ihn reizte Southampton vor allem deshalb, weil er dort nicht nur Trainer, sondern auch Manager oder Sportchef ist. Für den nicht weniger als 20 Scouts arbeiten. Der alle Personalentscheidungen um die Spieler trifft,  Ein-und Verkäufe bestimmt, damit die ganze sportlich Macht in seinen Händen hat.  Da könnte sich im Jänner etwas tun. Wenn Hasenhüttl da so ein gutes Näschen hat, wie Jürgen Klopp, mit dem er die Trainerlizenz machte, in Liverpool mit Sadio Mane, Virgil van Dijk, die er beide vom neuen Hasenhüttl-Klub holte, oder Torhüter Alisson, dann spielt Southampton sicher weiter in der Premier League. Erste Gerüchte, wen Hasenhüttl im Jänner engagieren wird, gab´s schon in Englands „yellow press“. Von einem ehemaligen Schützling bei RB Leipzig, vom ehemaligen Salzburger Innenverteidiger Dayot Upamecano, war die Rede. Der soll mithelfen, Southampton in der Premier League zu halten: „Dann wird sich das Risiko finanziell für mich lohnen“, behauptet Hasenhüttl. Dabei soll er zwei Millionen Euro bis Saisonende auf jeden Fall verdienen.

Foto: © Southampton FC Media (Matt Watson).

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