Fußball

Bei der Heerschau der Talente ist auch ein sensibles Thema dabei

Qualitativ hochwertige Szenen in Tornähe sah Österreichs U 21-Teamchef Peter Perchtold (Bild), als Dienstag beim zweiten Training im vierten Perspektivlehrgang in Lindabrunn Spielaktionen für die 28 Spieler der Jahrgänge zwischen 2007 und 2010 auf dem Trainingsprogramm standen. Teamchef Ralf Rangnick fehlte wegen der Reha nach seiner Sprunggelenkkooperation, aber mit starker Präsenz zeigte der ÖFB, wie wichtig ihm die Heerschau der Talente, die vorspielen sollen, ist: Mit Sportchef Peter Schöttl, Sebastian Prödl, der seit acht Monaten mit viel Engagement den Job als Leiter der Nachwuchsteams erfüllt, Rangnicks Assistenten Lars Kornetka und Stefan Oesen, den Nachwuchsteamchefs Hermann Stadler, Manfred Zsak, Martin Scherb, Oliver Lederer und Günter Kreissl als Leiter des „Torhüterprogramms“. Vier zeigen in Lindabrunn ihr Talent, darunter Paul Pius Scharner, der Sohn des ehemaligen Teamspielers, der auch zum Kader für die U 17-WM gehört, bei der Österreich zwischen 3. und 17. November in Katar auf Mali, Saudiarabien und Neuseeland treffen wird.

Ein sensibles Thema, das nicht nur Österreich, sondern auch andere Länder wie etwa Kroatien betrifft, begleitet die Talenteschau – das der Doppelstaatsbürger, die für zwei Nationen spielen könnten. Beim Startlehrgang des U 15-Teams waren nicht weniger als 17 dabei. Den Spielern aufzuzeigen, dass ihnen in Österreich bessere Möglichkeiten geboten werden, sich zu entwickeln, ist keine leichte Aufgabe, mit der sich vorwiegend Prödl beschäftigt. Die Liste der Doppelstaatsbürger, die ihn beschäftigen, mit denen er im Kontakt steht, ist mehrere Seiten lang. Erfolgreichen waren er und seine „Helfer“ wie Rangnick, Perchtold und Schöttel unter anderem beim 19 jährigen Wolfsberg-Stürmer Erik Kojzek, der in Slowenien geboren wurde. Im Herbst wird er mit dem U 21-Team in der EM-Qualifkation spielen: „Wir wollen sie überzeugen, nicht überreden“, versicherte Perchtold. Deshalb gibt es bei jedem „Kandidaten“ auch Gespräche mit den Eltern und dem Berater. Je älter die Spieler werden, desto mehr entscheiden die Berater mit. Prödl sieht die Initiative als Chance, die Entwicklung in Österreichs Fußball positiv zu beeinflussen.

Acht der 28 Talente, die von Montag bis Mittwoch in Lindabrunn hörten, dass es am wichtigsten ist, am Spielfeld selbst initiativ zu werden, könnten unter Teamchef Hermann Stadler bei der U 17-WM in Katar dabei sein: Außer Scharner von der Wiener Austria Innenverteidiger Iffeanyi Ndukwe, Mittelfeldspieler Vasilije Markovic und Stürmer Hasan Deshishku, von der Salzburg-Akademie Jakob Pokorny, Johannes Moser und der in der Slowakei geborene Torjäger Dominik Dobis sowie Luca Weinhandl von Sturm Graz. Schon die Namen verraten, dass einige auch für eine andere Nation spielen könnten.

Foto: ÖFB.

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