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Bei Deutschland traten vier Stars zurück, bei Österreich müssen die Physios gehen

Wenn Österreichs Teamchef Ralf Rangnick Dienstagabend seinen Kader für den Start in die Nations League B in Slowenien und Norwegen bekanntgibt, dann wird er im Vergleich zur Europameisterschaft nicht so stark verändert sein wie der seines deutschen Kollegen Julian Nagelsmann. Bei ihm stand schon zuvor fest, dass Toni Kroos mit dem letzten EM-Spiel seine Karriere beendet. Nach dem Viertelfinalaus gegen Europameister Spanien gab Thomas Müller seinen Rücktritt bekannt, letzte Woche Kapitän Ilkay Gündogan, Mittwoch Manuel Neuer via Instagram. Mit einem interessanten Vorspiel. Der 38 jährige, den viele als besten Tormann der deutschen Geschichte sehen, als besten der Welt, absolviert in 15 Jahren als Nummer eins 124 Länderspiele, davon 61 als Kapitän, war 2016 Weltmeister. Mittwoch meldete Bild noch, dass Neuer weiter macht, aber bei den September-Spielen gegen Ungarn und Holland pausieren will, forderte in einem Kommentar: „Bitte schnell Klarheit, Herr Neuer!“ Für die sorgte er dann sehr schnell. Sein Verhältnis zu Nagelsmann galt als etwas belastet, seit der 2023 noch bei Bayern Toni Topalovic, Neuers Vertrauten, als Tormanntrainer abservierte. Nachfolger von Neuer: Der 32 jährige Marc-Andre ter Stegen vom FC Barcelona.

Bisher erklärte kein österreichischer Teamspieler seinen Rücktritt, beim 35 jährigen Marko Arnautovic besteht die Möglichkeit. Überraschen würde das keinen, zu verkraften wäre das sicher. Unerwartet kam hingegen, dass sich Rangnick von den drei Physios Michael Vettorazzi (Bild), Christoph Ogris und Stefan Podar trennte. Der Tiroler Vettorazzi war 21 Jahre beim Team, Ogris länger als zehn Jahre, Podar seit drei Jahren. Notwendigkeit bestand dafür keine, so sah es auch Teamarzt Michael Fiedler. Denn die Spielerverfügbarkeit lag in Rangnicks Ära bei 97 Prozent. Das bedeutet: Es gab nur ganz wenige Ausfälle. Vettorazzi, Ogris und Podar erfuhren davon vor vier Wochen in einer Video-Konferenz von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold, bestanden aber auf einem Gespräch mit Rangnick. Das gab es einige Tage später. Bei dem sie vom Teamchef sogar Lob hörten. Als Begründung zur Trennung musste die Devise „neu aufstellen“ herhalten. Ob die auch für die Mannschaft und den Kader gelten wird?

Geklärt ist, wer auf Thomas Trukesitz, der zu Canal+ wechselte, als Stimme Rangnicks und Pressesprecher folgen wird. Die Wahl fiel auf die interne Lösung mit Christian Wiesmayr, der schon bisher für Teambelange zuständig war.

Foto: AFP.

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