Fußball

Bei Foda lebt Lazaros Künstler-Hoffnung! Laimer statt Grillitsch

Luxus-Probleme, die Qual der Wahl, hat jeder Trainer oder Teamchef viel lieber als Personalsorgen. Franco Foda muss sich bei der Vorbereitung auf den Heimstart in der Nations League am Freitag gegen Nordirland im Happel-Stadion mehr den Kopf darüber zerbrechen, welche Lösung von mehreren guten die beste ist, um die Pläne für den Heimsieg gegen die kampf-und spielstarken Nordiren in die Tat umzusetzen. Speziell auf der rechten Seite gibt´s die Luxus-Frage: Beginnt die Salzburger Kampfmaschine Stefan Lainer, der vor Fodas Augen beim 3:1 gegen Celtic Glasgow Druck machte und Sonntag  das Siegestor in Graz zum 2:1 gegen Sturm, den Ex-Klub des Teamchefs köpfelte? Oder Valentino Lazaro, der in Deutschland Schlagzeilen liefert (siehe oben), weil ihn Hertha BSC Berlin vom Offensivkünstler zum starken Verteidiger umdrehte?

Eigentlich verpflichtete Herthas Manager Michael Preetz vor 17 Monaten Lazaro als hängende  Spitze oder Spielmacher oder offensiven Flügelspieler, zahlte für den damals 21jährigen 6,5 Millionen Euro an Salzburg. In der zweiten Saison in der deutschen Hauptstadt entwickelte sich der Steirer aber vom Künstler zu einem, der verdammt hart arbeitet,wie sein ungarischer Trainer Pal Dardai lobt. Hinter vorgehaltener Hand gesteht Lazaro, dass er viel lieber Offensivrollen hätte, aber den Status, sich aussuchen zu können, auf welcher Position man spielt, den haben nur Superstars, zu denen Lazaro in jungen Jahren nicht gehört. Die Gala in neuer Rolle lieferte er beim 2:0-Heimsieg über Bayern mit seinem perfekten Assist zum zweiten Tor, der die erste Saisonniederlage des deutschen Renommierklubs besiegelte und dessen schlagzeilenträchtige Talfahrt einleitete. Die Vorzüge von Verteidiger Lazaro: Mit seiner Schnelligkeit rennt er hinten alles ab, nach vorne sorgt er für eine gute Spieleröffnung, liefert Assists: „Er steht das immer besser“, lobte Dardai.

Mit diesem Status kam Lazaro Montag nach Bad Waltersdorf zur Nationalmannschaft. Aber Foda hat eigentlich überhaupt keinen Grund, Lainer nicht aufzustellen. Also lebt Lazaros Künstler-Hoffnung  auf eine Offensivrolle am rechten Flügel wie zuletzt bei der Niederlage in Bosnien, Da gibt es aber das zweite Kapitel zu Luxusproblem und Qual der Wahl. Denn Marcel Sabitzer rief sich bei Foda Sonntag mit seiner stärksten Leistung nach der Schulteroperation im Frühjahr in Erinnerung. Zwei Tore bei RB Leipzigs Sprung auf Platz zwei hinter Borussia Dortmund durch das 6:0 gegen den 1.FC Nürnberg, bei „Bild“ die Höchstnote eins und im Team der Runde: „Wenn von den ersten drei Torschüssen zwei reingehen, es dann zur Pause schon 4:0 steht, dann geht alles relativ einfach“, freute sich Sabitzer. Mit einem ähnlichem Spielverlauf und Wunschkonzert auch gegen Nordirland zu rechnen, wäre vermessen. Um bei der Qual der Wahl zu bleiben: Foda hat sicher auch Varianten mit Lainer, Lazaro und Sabitzer im Hinterkopf. Denn Sabitzer kann auch zentral oder auf der linke Seiten spielen.

Im zentralen Mittelfeld gab´s einen Ausfall: Florian Grillitsch kam wegen einer beim 1:2 von Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt erlittenen Knieverletzung gar nicht nach Bad Waltersdorf. Der Ersatz kam wie bei Alaba aus der U 21: Der Ex-Salzburger Konrad Laimer von RB Leipzig. Was heißt:  Foda hat Laimer die dubiose Absage vor den Spielen gegen Schweden und Bosnien verziehen.

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