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Bei Julian Baumgartlinger ist wieder „etwas Schlimmeres“ passiert

Zur zweiten Hälfte eingewechselt, 25 Minuten später am linken Knie verletzt: War das 1:1 von Augsburg bei Eintracht Frankfurt am Samstag das letzte Spiel in der Karriere von Österreichs Ex-Teamkapitän Julian Baumgartlinger (Bild)? Er blieb im Rasen hängen, musste vom Platz geführt werden, meinte nachher: „Ich wusste sofort, dass etwas Schlimmeres passiert ist!“ Baumgartlinger, seit Jänner 35 Jahre alt, hat leider genug Erfahrung mit Knieverletzungen. Aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen. Von Jänner bis August 2018 Pause wegen Innenbandriss. Von Jänner bis Mai 2021 versäumte er wegen eines angerissenen Kreuzbands 18 Spiele, danach kam er bei der Europameisterschaft nur zu einem Kurzeinsatz, zu seinem 84. und letztem Länderspiel. Im August 2021 war eine Knieoperation notwendig, erst im Februar 2022 kehrte er in Leverkusens Kader zurück, kam aber nur mehr zu drei Kurzeinsätzen und einem Abschiedsspiel in der Startformation. So wollte der Mittelfeldmotor seine Karriere nicht beenden. Daher wechselte er nach Augsburg. Gehörte diese Saison in 27 Spielen zum Kader, dreimal zur Startelf, wurde 13 Mal eingewechselt. Samstag in Frankreich wahrscheinlich zum letzten Mal. Ganz bitter.

Für die Eintracht bedeutete das enttäuschende Unentschieden das neunte Bundesligaspiel hintereinander ohne Sieg. Der verletzte Torjäger Randal Kolo Muani ging stark ab. Nachher gab es erstmals die Frage an Oliver Glasner, ob er um seinen Job bangen müsse. Er blieb ganz cool: „Wenn man glaubt, dass es jemand besser kann als Oliver Glasner, dann wird man es mir sagen. Dann packe ich meine Sachen und wird es ein anderer versuchen!“ Aber er denkt nicht, dass es so weit kommen wird. Mittwoch geht es für Frankfurt beim VfB Stuttgart um den Einzug ins Pokalfinale. Wahrscheinlich wieder ohne Kolo Muani.

Österreichische Sieger waren Samstag Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch, die mit Freiburg beim 1. FC Köln mit Florian Kainz und Dejan Ljubicic dank einer starken Defensivleistung glücklich 1:0 (0:0) gewannen, damit punktmäßig zum Dritten Union Berlin (daheim ohne Christopher Trimmel 0:0 gegen Leverkusen) aufschlossen. Zwei Punkte hinter Union Berlin und Freiburg liegt RB Leipzig nach dem 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen Hoffenheim, der den Chancen nach höher hätte ausfallen müssen. Konrad Laimer trieb Leipzigs Spiel an, Christoph Baumgartner wurde bei den Verlieren nach 61 Minuten ausgetauscht. Kommende Woche gibt es zwei Duelle zwischen Freiburg und Leipzig: Dienstag um den Aufstieg ins Pokalendspiel (live zu sehen bei Servus TV und Sky Austria), vier Tage später in der Bundesliga um den Champions League-Platz.

Am Tabellenende schöpfte der Vorletzte Schalke nach einem Wahnsinnsfinish zum 2:1 (0:1) gegen Werder Bremen, das 61.000 Zuschauer fast in Ekstase versetzte, wieder Hoffnung. Bis zur 81. Minute führte Bremen mit dem Tiroler Marcus Friedl im Abwehrzentrum, dann glich die vier Minuten zuvor eingewechselte holländische Liverpool-Leihgabe Sepp van den Berg aus. In der zweiten Minute Nachspielzeit rettete Dominick Drexler zunächst auf d er Linie und erzielte in der darauf folgenden Aktion das Siegestor. Auch Drexler war ein Joker, kam zwei Minuten vor van den Berg ins Spiel. Schalke hat nur einen Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz, den VfB Stuttgart durch den 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen Mönchengladbach (von Beginn an mit Stefan Lainer, ab der 74. Minute mit Hannes Wolf) verließ. Auf den fiel trotz Punktegewinns gegen Borussia Dortmund am Freitag Bochum zurück.

 

 

Foto: FC Augsburg.

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