Fußball

Beim Singen ist Italien viel lauter als Österreich: „Glatze Gnadenlos“ Taylor pfeift!

Beim Singen der Hymne wird Österreich Samstag Abend im EM-Achtelfinale gegen Italien im Wembley-Stadion absolut chancenlos sein. Keine andere Mannschaft singt ihre Nationalhymne so laut und voller Leidenschaft wie die Squadra Azzura. Dreimal hieß es schon Singen und Siegen! „Il Canto degli Italiani“, das Lied der Italiener, heißt die Hymne offiziell. Die ersten Worte sind „Fratelli d´Italia“. Die Brüder Italiens. Passt auch zum großen Zusammenhalt, der sich bei den drei Siege in Rom mit 7:0-Toren zeigte. Den Refrain stringiamci a corte (lasst uns die Reihen schließen), siam pronti alle morte (wir sind bereit zum Tod), L´Italia chiamo, si (Italien hat gerufen, ja) schmettern alle mit Inbrunst. Die Hymne spielt beim Traum vom zweiten EM-Triumph nach 1968 eine große Rolle. Gemeinsam singen Kapitän Giorgio Chiellini & Co auch oft den Klassiker „Un´ estate italiana“von Gianna Nannini, den Welthit der WM 1990 in Italien. Bei der ja Italien das Eröffnungsspiel gegen Österreich 1:0 gewann.

Der Schiedsrichter in Wembley wird-wie könnte es fast anders sein-ein Engländer sein. Anthony Taylor, die englische Version des Originals der  „Glatze Gnadenlos“, Pierluigi Collina. Das bewies Taylor unter anderem letzten Herbst in der Champions League beim 0:2 von Inter Mailand gegen Real Madrid im Meazza-Stadion. Das zeigte er in der ersten Hälfte binnen weniger  Sekunden Inters Chilenen Arturo Vidal zweimal gelb und damit rot. Letzten Dezember pfiff er bei Salzburgs 0:2-Heimniederlage im Duell um den zweiten Gruppenplatz hinter Bayern München gegen Atletico Madrid. David Alaba kennt Taylor genau: Er pfiff bei Bayerns letztem Finalsieg um den Europas Supercup, dem 2:1 gegen Sevilla nach Verlängerung in der Puskas Arena von Budapest, zeigte Alaba als erstem Spieler bereits nach zwölf Minuten die gelbe Karte. Es ist Samstag bereits der dritte EM-Einsatz von Taylor: Zuvor pfiff er in Kopenhagen bei der Tragödie um Christian Eriksen, dem 0:1 von Dänemark gegen Finnland, vier Tage später in München beim 4:2 von Deutschland gegen Portugal. In beiden Partien war Taylor „gnädig“: Nur je zwei gelbe Karten, dazu ein Elfmeter für Dänemark.

Vor dem Achtelfinale sieht Österreichs Bilanz im Vergleich zu den Großen gar nicht so schlecht aus: Souveränen und mit mehr Punkten aufgestiegen als etwa Deutschland, mehr Tore erzielt als England, genau so viele geschossen und kassiert wie Weltmeister Frankreich, der einige Zweitplazierte mit zwei Siegen.  Das kann sich doch auch international sehen. Und jeder der vier österreichischen Torschützen, egal ob Stefan Lainer, Michael Gregoritsch, Marko Arnautovic oder Christoph Baumgartner, hat einmal mehr getroffen als die Superstars Kylian Mbappe und Harry Kane zusammen!

Foto: UEFA.

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