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Beim überraschenden Ende von Zellhofer gibt es Zweifel an einvernehmlich

Als er letzten Montag bei „Sky“ über seine nunmehr sechseinhalb Jahre als Sportchef von Altach plauderte, war noch gar nichts von Veränderungsgedanken zu merken. Nur vier Tage und einen sicheren 4:1-Sieg im Cup bei Hertha Wels ist es offiziell, dass die Zeit des 59jährigen Georg Zellhofer im Ländle zu Ende geht, über die er meinte: „Die Vorarlberger sind nette Leute, aber es ist nicht so einfach, ihr Vertrauen zu gewinnen“. Ob das auch auf das erst heuer installierte Altacher Führungsduo mit Präsident Peter Pfanner und Vize Werner Gunz zutrifft? Zellhofer hat sich mit ihnen geeinigt, das Ende als einvernehmlich zu verkaufen. Gerade deshalb gibt es doch Zweifel, ob es wirklich so ist. Auch wenn alle drei meinen, die Zeit für Veränderungen sei gekommen, Pfanner meinte, Altach sei Zellhfoer zu großem Danek verpflichtet Was auch stimmt.

Mit Sportchef Zellhofer war Altach in die Bundesliga aufgestiegen, schaffte zweimal die Qualifikation für die Europa League, war 2016 sogar Winterkönig, obwohl sich mitten im Höhenflug der damalige Trainer Damir Canadi zu Rapid verabschiedet hatte. Auch die Infrastruktur rund um das Schnabelholtz-Stadion wurde seit 2013 entscheidend verbessert. Zellhofer gelang es stets, interessante Spieler nach Altach zu locken. Obwohl das Budget nur 6,5 Millionen Euro beträgt. Da halfen ihm die guten Kontakte zu Christoph Freund, dem Sportchef von Red Bull Salzburg auf Leihbasis. Man danke nur an de Torjäger Dimtri Oberlin oder aktuell an Mergim Berisha oder Ousmane Diakite. Und er holte stets auch anständige Ablösen heraus, wenn es sich jemand verändern woltle. Wie bei Canadi und später bei Kamerun-Stürmer Nicolas Ngamaleu. Sein Wechsel zu Young Boys Bern, als dort Adi Hütter Trainer war, ist bis heute der Altacher Rekordtransfer.

Meinungsverschiedenheiten mit dem von Zellhofer im letzten Winter geholten holländischen Trainer Alex Pastoor über die Balance in der Mannschaft,  die Ausgewogenheit zwischen Offensive und Defensive, die gab es. Zellhofer  bezeichne die bisherige Saison auch nur als durchwachsen mit drei Punkten zu wenig am Konto. Aber solche Differenzen gehören einfach zum Tagesgeschäft, waren nicht verantwortlich für die Trennung, über die Zellhofer erstmals  nach Ende der Transferzeit nachgedacht haben will. Wenn es stimmt, kam man also in drei Wochen zur Erkenntnis, dass eine einvernehmliche Trennung das beste sein wird, sobald Pfanner und Gunz einen Nachfolger gefunden haben. Das soll zeitnah erfolgen. Bei Altach orientieren sich zu viele am Höhenflug vom Herbst 2016, der für sie nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein sollte  Nicht Platz neun wie derzeit und vermutlich wieder kein Platz in der Meisterrunde. Aber diese Einschätzung entspricht nicht der Realität.

Zellhofer wird mit seinen 59 Jahren also demnächst wieder am Markt sein. Schließt eine Rückkehr auf die Trainerbank nach acht Jahren auch nicht aus. Die letzte Station war der LASK in der Saison 2010/11. Die erfolgreichste Trainerzeit erlebte er beim Dorfklub Pasching von 1996 bis 2005, den er gemeinsam mit Boss Franz Grad nicht nur von der Landesliga bis in die Bundesliga brachte, sondern dort mitunter an die Tabellenspitze und zweimal sogar in den UEFA-Cup. Die zwei Jahre in Wien bei Rapid und Austria blieben nicht so positiv in Erinnerung. Auch wenn Zellhofer in denen den einzigen Titel seiner Trainerkarriere holte: 2007 den Cupsieg mit Austria. Bei Rapid waren ein Jahr zuvor im Jänner 2006 die Handikaps zu groß: Als er kam, verließen Steffen Hofmann und Andi Ivanschitz Hütteldorf. Als Hofmann nach einem halben Jahr von 1860 München zurückkehrte, riss beim ersten Match in Ried das Seitenband im Knie. Bei Hofmanns Comeback im Herbst war Zellhofer nicht mehr dabei, sondern bereits Nachfolger Peter Pacult.

 

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