Fußball

Belohnung für Tiroler Fleißbiene Schöpf

Als Zweiter hinter Bayern München startete Schalke in die Rückrunde der deutschen Bundesliga. Mit nur einem Sieg in fünf Partien purzelten die Königsblauen aber aus den Champions League-Rängen, liegt als Sechster drei Punkte hinter dem großen Kohlenpottrivalen auf Platz drei, hinter Peter Stögers Borussia Dortmund. Jetzt macht sich etwas Nervosität breit, besteht Samstag Abend gegen Hoffenheim dringender Handlungsbedarf. Ein  Sieg muss her, egal mit oder ohne „Burgknaller“ von Guido Burgstaller. Und mitten in die aufkommende Hektik hinein setzte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel auf speziellen Wunsch von Trainer Domenico Tedesco ein Zeichen: Vorzeitige Vertragsverlängerung mit Alessandro Schöpf bis 2021. Ein Zeichen besonderer Wertschätzung, speziell von Tedesco: „Er ist ein kompletter und intelligenter Profi, auch menschlich tiptop“

Der 24jährige ehemalige Bayern-Amateur gilt als Tiroler Fleißbiene. Egal, welche Rolle er in welchem System erfüllen muss. Entweder an der rechten Außenbahn im 3-5-2 als eine Art vorgeschobener Verteidiger oder im 4-2-3-1 in einer Offensivrolle. Die er auch schon im Zentrum übernahm. Im Österreicher-Duell gegen Florian Grillitsch dürfte Schöpf als „Sechser“, als Ersatz für den gesperrten Schlüsselspieler Max Meyer gefragt sein. Auf der Position vor der Abwehr spielte er schon letzte Runde beim 1:2 in München gegen Bayern im Finish, zuvor nur im Training. Es wird diese Saison sein elfter Einsatz in der Startelf. Bis Oktober war er mit einem Kreuzbandanriss außer Gefecht, im Dezember stoppte ihn eine Kapselverletzung.

Jetzt läuft er wie ein Uhrwerk. Das wird geschätzt. Ebenso, dass er pflegeleicht ist. Keine Diva auf Egotrip wie der Algerier Nabil Bentaleb oder der Ukrainer Yevhen Konoplynka, die Heidel und Tedesco mitunter die Zornesröte ins Gesicht treiben, sie zur Weißglut bringen. Schöpfs Markwert stieg in den letzten Jahren konstant: 2014 zahlte der 1.FC Nürnberg für ihn 400.000 Euro Ablöse, als er von den Bayern-Amateuren kam. Eineinhalb Jahre später musste Schalke fünf Millionen nach Nürnberg überweisen, um Schöpf aus dem Vertrag zu kaufen. Jetzt steht sein Markwert bei sieben Millionen. Und ist er auch bei Teamchef Franco Foda sehr gefragt, weil er variabel einsetzbar ist. Das schätzt Foda besonders.

Ein Österreicher muss Samstag w.o. geben: Kapitän Zlatko Junuzovic fehlt Werder Bremen in Freiburg wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel. Somit ist Florian Kainz der einzige „Ösi“ in Werders Startformation. Bei Bayern München könnte David Alaba in Wolfsburg auf der Bank beginnen. Weil die Champions League am Dienstag gegen Besiktas Istanbul mehr im Fokus steht. Denn die Titelverteidigung in der Bundesliga steht ja bereits außer Diskussion. Zudem kann der von der Grippe genesene Trainer Jupp Heynckes bis auf Tormann Manuel Neuer auf den kompletten Kader zurückgreifen, hat damit ein Luxusproblem. Speziell im Mittelfeld mit sieben Spielern für drei Positionen: Kapitän Thomas Müller, Javi Martinez, Arturo Vidal, James, der deutsche Teamspieler Sebastian Rudy, Rekordeinkauf Corentin Tolisso und der seit Oktober wieder fitte Spanier Thiago. Heynckes legte sich fest, dass Thiago beginnen wird. Ließ durchblicken, dass einige, die zum fixen Stamm gehören, pausieren dürfen: „Ich möchte, das alle dabei sind. Nur so kann man Erfolg haben. Daher rede ich mit denen, die ich außen vor lasse.“ Da ist Alaba in Wolfsburg ein „Kandidat“.

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