Fußball

Bickels Nein zur Trainerdiskussion bei Rapid: Nur noch zwei Spiele Schonfrist! Steffen Hofmann nicht im Kader

Gewitter über Salzburg? Rapid kommt! Diese Kampfansage an Meister Red Bull Salzburg steht auf der Homepage von Grün-Weiß. Sehr mutig. Entstanden durch den Vornamen von der Last Minute-Neuwerbung aus Norwegen. Denn der Vorname von Veton Berisha deutet  in der Übersetzung auf ein aufkommendes Gewitter hin. 2000 Rapid-Fans, die ihre Mannschaft in die Festspielstadt begleiten, hoffen darauf. Ist das realistisch? Salzburg scheint kleine Personalprobleme zu haben. Fünf Ausfälle, dazu noch Innenverteidiger Paulo Miranda und Linksverteidiger Andreas Ulmer fraglich. Aber das läßt Trainer Marco Rose nicht gelten: „Wir werden sicher  eine kampfkräftige Truppe stellen, die auf Rapid wartet. Diese Spiele sind immer etwas spezielles.“

In dem sein Kollege Goran Djuricin Moral und Einsatz sehen will, um nicht am Sonntag Abend mit leeren Händen nach Wien zurückzufahren. Was eigentlich der Papierform entsprechen würde: „Für uns sind die nächsten zwei Spiele in Salzburg und Altach sehr wichtig“, wusste Djuricin. Wohl auch für seine Position. Denn so leidenschaftlich Sportchef Fredy Bickel  ausschloss, dass bei Rapid in nächster Zeit eine Trainerdiskussion beginnen wird, man kann das nicht für bare Münze nehmen. Bei Bickel wird das schon stimmen, denn die Lösung mit Djuricin ging ja auf sein Konto, die setzte er im Präsidium durch. Also würde er sich selbst damit in Frage stellen. Aber wenn es in Salzburg und Altach schief geht, es keinen Sieg gibt, Rapid weniger als zehn Punkte hat, in den unteren Regionen der Tabelle festsitzt, dann gibt es die Diskussionen. Wie das Amen im Gebet. Nicht nur um Djuricin, sondern auch um den Sportvorstand. Die werden dann nicht zu verhindern sein. Das anders zu sehen, wäre blauäugig. Und wie Rapid seinen Fussballgott Steffen Hofmann entgegen aller Ankündigungen behandelt, sorgt für zusätzlichen Zündstoff: Einen Tag nach seinem 37. Geburtstag fehlt er in Salzburg erstmals diese Saison  im Kader. Das ist auch sportlich ein Schuss ins eigene Knie.

Vielleicht würde sich Djuricin selbst helfen, wenn er mit seinen Prognosen  etwas zurückhaltender oder vorsichtiger wäre. Im  Juli kündigte er den jetzt nach einer Leistenoperation rekonvaleszenten Tamas Szanto als Nachfolger von Steffen Hofmann an, zog  dem Ungarn damit zu große Schuhe an. Alex Sobczyk, den er als einen Sieger in der Vorbereitung sah, wurde Ende August an St. Pölten verliehen. Eren Keles, den er auch forcierte, fiel inzwischen unangenehm auf, weil er mitunter zu spät zum Training kam. Also wäre weniger mehr. Jetzt kündigte er vor dem Schlager beim Meister  ein Abkommen  mit Wr.Neustadts Trainer Roman Mählich an, jeden Montag zu entscheiden, bei wem der 19jährige Koperationsspieler Dejan Ljubicic, der beim 1:0-Sieg gegen den LASK aufgezeigt hatte, zum Zug kommen wird. Stunden später folgte Mählichs Dementi nach Wr.Neustadts 2:0 gegen Liefering. Zudem kündigt Djuricin die Neuzugänge Veton Berisha, Lucas Galvao und Rückkehrer Thanos Petsos trotz dessen mehr als einjähriger Pause als Verstärkungen an. Ohne, dass sie noch am Rasen Gelegenheit hatten, dies zu beweisen. Denn es zählen nicht die Trainingseindrücke. Die Qualität des Trainings  zu steigern, mag zwar schön sein.  Aber das zählt erst, wenn auch mehr Punkte als zuletzt geholt werden. Sonst verläuft auch diese Saison so wie die letzte, nämlich total verpatzt.

Spannend könnt auch werden, was  Zoran „Zoki“ Barisic, mit dessen Entlassung ja die Talfahrt begann, Sonntag nach dem Schlager im „Sky-Studio“ bei „Talk und Tore“ über seinen ehemaligen Klub  zu sagen hat.   Bisher hatte er noch alle Einladungen dazu abgeblockt. Für einen Rundumschlag im Stile des ehemaligen Sportchefs  Andreas Müller im Frühjahr hat Barisic aber viel zu viel Niveau.

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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