Fußball

Boenisch oder kann ein 31jähriger nach 17 Monaten Pause der Austria helfen?

Austria hat seit Samstag einen Trainingsgast, der 14 Länderspiele für Polen absolvierte, darunter bei der Europameisterschaft 2012, 124 Partien in der deutschen Bundesliga, 11 in der Champions League und 13 in der Europa League. Sein Namen: Sebastian Boenisch (Bild oben), der früher bei Werder Bremen, Schalke, Bayer Leverkusen und zuletzt in der Saison 2016/17 bei 1860 München in der zweiten deutschen Liga unter Vertrag stand. Der Routinier gilt als flexibler Defensivspieler mit der Position des linken Verteidiger als seine beste. Die für Trainer Thomas Letsch im Herbst offenbar weder mit dem Chilenen Cristian Cuevas noch mit Thomas Salamon so gut besetzt war wie er sich das gewünscht hätte. Dass Thomas Ebener wie zuvor in der Südstadt bei der Admira auch als Linksverteidiger  durchaus seinen Mann stellt, „entdeckte“ Letsch erst im letzten Spiel vor der Winterpause, dem 6:1-Kantersieg im Derby gegen Rapid.

Aber da James Jeggo derzeit mit Australien beim Asien-Cup in den Arabischen Emiraten ist, wo er bei den ersten zwei Spielen keine Minute im Einsatz war, aber die violette Wintervorbereitung zumindest teilweise versäumte,  könnte Ebner zum Saisonstart wieder im zentralen Mittelfeld gebraucht werden. Könnte Boenisch, der in Wien lebt, da er seit Jahren mit der ehemaligen Miss Austria Tatjana Batinic glücklich veheiratet ist und zwei kleine Söhne hat, die neue violette Lösung als Linksverteidiger sein? Nichts gegen sein Können. Aber er ist bereits 31 Jahre alt, wird am 1. Februar 32. Und hat seit 1. Juli 2017 keinen Verein. Er mag sich zwar fit gehalten haben, bestritt aber doch seit nunmehr 18 Monaten kein ernst zu nehmendes Spiel. Und daher besteht schon die Gefahr, dass die Saison schon vorbei sein könnte, bis Boenisch bei aller Erfahrung, die er hat, wieder seinen Rhythmus findet und voll im Saft steht. Also  müssen Sportchef Ralf Muhr, Letsch und AG-Vorstand Markus Kraetschmer sich nach der kommende Trainingswoche fragen, ob es Sinn macht, Boenisch mit ins Trainingslager in die Türkei zu nehmen, ob ein bald 32jähriger nach so langer Pause für die Austria gleich die Hilfe bedeuten kann, um im Frühjahr die Qualifikation für den Europacup zu schaffen.

Schlusslicht Admira jubelt über die Rückkehr des  30jährigen Innenverteidigers Christoph Schösswendtner. Er spielte bereits von 2013 bis 2016 in der Südstadt, hatte dort vielleicht die beste Zeit seiner Karriere, ehe er zu Rapid wechselte und nach einer Saison zu Union Berlin in die zweite deutsche Liga. Für die Eisernen absolvierte er aber nur drei Pflichtspiele. Bei Admira soll er als Führungsspieler die Defensive im Kampf gegen den Abstieg stabilisieren- Manager Amir Shapourzadeh: „Der ganze Verein ist happy, dass er sich für uns entschieden hat.“ Und bei Hartberg ist man zufrieden, die Lücken im Mittelfeld durch die Abgänge von Ivan Ljubic und  Youba Diarra auch mit dem 26jährigen Steirer Peter Tschernegg geschlossen zu haben. Er spielte in der Bundesliga bereits bei Grödig und Wolfsberg, war zuletzt in der Schweiz bei St. Gallen. Wo er im Herbst bei Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler aber nur auf sieben Einsätze gekommen war.

Bei Sturm Graz ist wieder Peter Zulj ein Thema. Trainer Roman Mählich rechnet mit seinem Abgang, Sportchef Günter Kreissl versichert, kein konkretes Angebot für den Teamspieler bekommen zu haben. Empoli, als Viertletzter von Italiens Serie A ein Abstiegskandidat, soll das Ziel der Zulj-Wünsche sein. Man hört, dass er sich am Wochenende bereits in der 50.000 Einwohner-Stadt der Toskana aufhält. Auch um mit Trainer Giuseppe Iachini zu reden. Der für einen anderen Österreicher, für U21-Teamspieler Arnel Jakupovic, bisher keien Verwendung hat. Der Linksfuß steht bereits seit 2017 bei Empoli unter Vertrag, kam allerdings noch in keinem Pflichtspiel der Kampfmannschaft zum Einsatz. Nicht anzunehmen, dass Zulj etwas ähnliches passieren könnte.

Foto: © FK Austria Wien Media.

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