Donnerstagabend regiert in ORF 1 fast fünf Stunden lang König Fußball, was ja bekanntlich nicht oft auf der Tagesordnung steht. Mit zwei Partien in den Play-offs um die Gruppenphase der Europa League: Zunächst das Heimspiel des LASK gegen Rumäniens Meister FCSB Bukarest, dann Rapid im „Felsenstadion“ bei Sporting Braga. Auch das grün-weiße Heimspiel in Hütteldorf wird eine Woche später in ORF 1 zu sehen sein. Die große Chance für Rapid, schon die Weihen in Richtung Aufstieg zu stellen, bedeutet sicher das Auswärtsspiel in Braga. Auch wenn sich Trainer Robert Klauß nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, für ihn nur die letzten zwei Spiele unter dem neuen Trainer Carlos Calvahal zählen, kann es nicht nur „Zufall“ sein, dass Braga von den letzten neun Heimspielen in Champions, Europa und Conference League nur zwei gewann, aber fünf verlor. Daher daheim alles andere als eine Macht ist.
Da kann man einwenden, dass letzte Saison in der Champions League mit Napoli (1:2) und Real Madrid (ebenfalls 1:2) große Kaliber dabei waren. Gegen Union Berlin mit Ex-Rapidler Christopher Trimmel gab es zwar auswärts in der Alten Försterei einen 3:2-Sieg, daheim aber nur ein 1:1. Als Gruppendritter kam Braga ins Sechzehntelfinale der Europa League, verlor dort daheim gegen Qarabag Agdam aus Aserbaidschan 2:4, kam in Baku durch ein 2:0 nach 90 Minuten zwar in die Verlängerung, schied aber trotz 3:2-Sieg aus. So viel wie Qarabag sollte sich Rapid nach dem starken Saisonstart doch zutrauen.
2022/23 spielte Braga in der Europa League. Gewann zweimal gegen Malmö (2:0 daheim, 2:1 in Schweden), schlug Union Berlin daheim 1:0, verlor auswärts 0:1, unterlag daheim Union St. Gilloise aus Belgien 1:2, spielte in den Play-offs der Conference League weiter. Bezog daheim gegen Fiorentina eine 0:4-Abfuhr. Vor einem Jahr bezwang Rapid daheim Fiorentina in den Play-offs zur Conference League 1:0, schied auswärts nur durch einen umstrittenen Elfmeter aus. Es stimmt schon, dass Braga bisher die größte Herausforderung für Rapid in dieser Saison bedeutet, wie Klauß betont. Aberunantastbare Favoriten sind die Portugiesen nicht. Speziell in Braga. Wo vor zwei Wochen der Schweizer Cupsieger Servette Genf ein 0:0 erreichte.
Einen Tag vor dem Flug nach Portugal präsentierte Rapid eine weltweite Neuheit: Das Leitbild des Vereins als Gigapixel-Bildgeschichte, damit es noch greifbarer wird (Bild). Umgesetzt wurde dies vom Gigapixelfotografen Lukas H. Müller. Das Ergebnis ist ein Wimmelbild, das in den grün-weißen Fanshops als edles, hochaufgelöstes Poster erhältlich ist.
Foto: SK Rapid.