Fußball

Bundesliga als Impfanreiz? In Tirol raschelt´s, bei Austria kein Tag ohne Insignia

Laut Bundesliga sind aktuell 89 Prozent der Spieler und Betreuer der zwölf Klubs  entweder geimpft oder genesen, entsprechen damit auch der 2 G-Regel. Die für die Fans von Austria und Rapid bei Heimspielen seit Wochen gilt, ab November auch bei Sturm Graz und WSG Tirol. Bei Rapid beschränkte sich der Zuschauerrückgang auf die Bundesliga, in der Europa League kamen zum 2:1 gegen Dinamo Zagreb über 22.000 Zuschauer, davon rund 5000 mit kroatischen Wurzeln. Bei Sturm dürfen Sonntag gegen Wolfsberg vorerst zum letzten Mal Fans ins Stadion, die nur getestet sind. Das gilt auch in Innsbruck bei WSG Tirol gegen die Wiener Austria. Nach einem Spiel der Bundesliga oder zweiten Liga entstand bisher noch nie ein Cluster, daher ist das Umschwenken auf 2 G-Regel nicht unbedingt nachvollziehbar. Offenbar benützt die Regierung die Bundesliga dazu, die Impfzustimmung bei den Fans zu steigern. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer macht das beste, was er in dieser Situation tun kann: Er schweigt offiziell. Obwohl der Jurist einiges dazu sagen könnte, was er nicht versteht.

Sicher so eindeutig klare wie WSG Tirols Langzeittrainer Thomas Silberberger (Bild oben) seinen Spielern nach dem 1:2 im Cupachtelfinale  beim LASK. Das Wort „inferior“ wie Silberberger würde Ebenbauer sicher nicht in den Mund nehmen. Der Trainer hatte keine Scheu davor, obwohl er sich damit auf dünnem Eis bewegt. Wer so in der Öffentlichkeit über seine Mannschaft so herzieht, der läuft auch Gefahr, sie zu verlieren. Auch wenn sich Silberberger der Unterstützung von Sportchef Stefan Köck hundertprozentig sicher sein kann. Wobei er das Wort inferior noch verschärfte, in dem er meinte, damit fast Regionalliga-Maßstäbe gemeint zu haben, Schon wochenlang forderte Silberberger  öffentlich von seinen Spielern ein, ihrem Beruf mehr als bisher, also praktisch alles  unterzuordnen. Mit der albanischen Juventus-Leihgabe Giacomo Vrioni gab es deshalb ein Vieraugengespräch.

Aber kaum gaben die Tiroler letzte Woche durch ein glückliches 1:0 in der Südstadt gegen Admira die rote Laterne an den LASK ab, folgte im Cup gegen die Linzer die Leistung, nach der es Silberberger „rascheln“ ließ. Davon sprach, dass er zur Pause nicht nur vier, sondern acht hätte austauschen müssen. Sonntag gegen Austria müsste all seiner Spielern den absoluten Willen zum Sieg haben, mit Schaum vor dem Mund agieren. Abwarten, ob das passiert. Tirol würde den Sieg brauchen, ob die Chancen, so wie letzte Saison überraschend in die Meisterrunde zu kommen, am Leben zu erhalten. Bei tipp 3 steht die Quote der zehn Klubs nach Red Bull Salzburg und Sturm über ihren Chance, unter den ersten sechs zu landen, bei WSG Tirol am höchsten.

Trotz allem: Tirol holte aus den letzten vier Runden sieben Punkte, feierte zwei Siege. So viele wie in den 18 Runden zuvor. Austrias Trainer Manfred Schmid, in Pasching bei Tirols Niederlage live vor Ort, hat sich jedenfalls auf einen heißen Tanz am Tivoli eingestellt. Er redet über seine Mannschaft ganz anders als Silberberger. Es mache Spaß, mit ihr zu arbeiten, die jüngeren Spielern seiner näher herangerückt. Daher würde oft eine einzige Trainingseinheit entscheiden, ob einer zum Kader gehört oder nicht, ob er in der Startelf steht oder auf der Bank steht: „Das ist mir lieber so als andersrum!“ Die Störmusik bei Austria kommt durch den Krach mit dem strategischen Partner Insignia. Daher wird heut auf der Vorderseite des Trikots der Name Insignia nicht mehr zu lesen sein. Diese Woche verging praktisch kein Tag ohne Insignia-Aufreger mit den violetten Kontakten zu Jürgen Werner, die man als Lichtblick sehen kann, als Begleitmusik.  Es begann mit den Attacken der Insignia-Vertreter Luka Sur und Aleksandar Bursac gegen die violette Cheftage via „90Minuten.at“, ging mit dem Konter des nicht nur bei Insignia umstrittenen AG-Vorstands Gerhard Krisch weiter. Das setzte sich  Samstag mit der Antwort von Sur und Bursac via „Kurier“ fort, in der sie versicherten, das Projekt weiterführen zu wollen. Manche empfinden das als gefährliche Drohung!

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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