In der Klubkonferenz der Bundesliga und zweiten Liga gab es Montag erste Beschlüsse zur Vergabe der TV-Rechte ab der Saison 2016/27. Der ORF bleibt bis 2031 der Partner in Sachen Free-TV, zeige künftig vier statt zwei Spiele im Free-TV. Je zwei mit Erstauswahl – und Zweitligaauswahlrecht. Sportradar/Laola1 bleibt ein Partner für die zweite Liga. Aber deshalb davon zu sprechen, das Verwertungskonzept der Liga nehme bereits Formen, ist etwas übertrieben. Der weitaus wesentliche und lukrativere Teil fehlt noch. Die von Liga-Vorstand Christian Ebenbauer forcierte eigene Bundesliga-Plattform stößt bei den Vereinen auf Skepsis. Sowohl, ob ein Jahr zur Realisierung reicht, aber noch mehr wegen der Finanzierung.
In Deutschland gab es letzten Donnerstag einen Königstransfer in der Medienlandschaft, der auch seine Auswirkungen auf Österreich haben könnte. RTL Deutschland kaufte von US-Unternehmen Comcast Sky Deutschland für vorerst 150 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hätte der neue Streaming-Riese zusammen 11,5 Millionen Abonnenten gehabt. RTL verpflichtete sich, alle Sky-Verträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu übernehmen. Dazu gehört auch der über die österreichische Bundesliga bis Sommer 2026. Die wurde zwar von „Sky Österreich“ geschlossen, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen von Sky Deutschland. Das auch von RTL geschluckt wird.
Sky-Deutschland erzielte zuletzt zwei Milliarden Euro Jahresumsatz, schrieb aber Verluste. Darum fiel auf US-Befehl das Angebot von Sky Österreich für die Verlängerung der Pay-TV-Rechte an die Bundesliga geringer aus als bisher. Comcast trennten sich von Sky Deutschland, blieb aber Besitzer von Sky England und Sky Italia, sprich von den Rechten der Premier League und Serie A. Ob mit dem neuen Besitzer RTL das Angebot für Österreichs Bundesliga nochmals erhöht wird? Das entscheidet der 50 jährige CEO von RTL, Stephan Schmitter. Barry Mills, der CEO von Sky, wird sich zurückziehen. Über Synergien sollen 250 Millionen eingespart werde. In diesem Jahr will Sky erstmals keine Verluste machen, die Gewinnschwelle erreichen. Da Sky Österreich von dem Mega-Deal betroffen ist, erhält der neue Gigant auf diesem Weg die Rechte an der Champions League zurück. Aber ob das die Chancen der Bundesliga vergrößert, künftig wieder um die 40 Millionen für die TV-Rechte kassieren zu können? Der Optimismus hält sich in Grenzen.
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