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Burgstaller unterwegs zu seiner neuen Bestmarke bei Rapid! Ried und der Trainerwechsel

TORJUBEL SK RAPID WIEN/GUIDO BURGSTALLER (SK RAPID WIEN - SCR ALTACH); © FOTObyHOFER/Christian Hofer, 19.02.23

Ein Doppelpack beim Bundesligadebüt in der Startelf: Daher schwärmten nach Rapids 3:0 gegen Altach alle von Oliver Strunz. Zumal der 22 jährige der erste seit 2012 war, der dies schaffte. Der Strunz-Vorgänger heißt Terrence Boyd. Der Amerikaner, inzwischen 32 Jahre alt und eine Kultfigur beim deutschen Zeitligisten Kaiserslautern, traf am 21, Juli 2012 beim 4:0 gegen Wacker Innsbruck zweimal im Hanappi-Stadion. Zum 1:0 und 4:0. Boyd hatte im Sommer mit 14. 800 Zuschauern die größere Kulisse als Strunz im Februar bei widrigen Wetterverhältnissen (13. 700).

Sozusagen im „Schatten“ von Strunz stellte Guido Burgstaller mit seinem elften Saisontreffer seinen persönliche Bestmarke ein. Elf Tore in der Bundesliga für Grün-Weiß schaffte er zuvor nur in der Saison 2013/14. Damals hieß der Trainer so wie jetzt Zoran Barisic, dem noch als Sport-Geschäftsführer letzten Sommer mit der Rückkehr des 33 jährigen Kärntners nach acht Jahren der Königstransfer gelang. Bei noch zumindest 15 ausstehenden Spielen (inklusive Semifinale im Uniqa-Cup) wird Kapitän Burgstaller eine neuen persönliche Bestmarke aufstellen. In einer seiner besten Saisonen, in der er bisher vom Verletzungspech verschont blieb.

2014/15 nach dem Abschied aus Hütteldorf kam er bei Cardiff und dem 1. FC Nürnberg nur auf sieben Tore in 19 Spielen. Eine Saison darauf, 2015/16, waren es für Nürnberg schon 14 in 38 Spielen der zweiten Liga. 2016/17 traf er für Nürnberg und Schalke (nach dem Wintertransfer) in 43 Spielen 26 mal. 2018/19 und 2019/20 war bei Schalkes Tief auch bei ihm Torflaute angesagt. Nur fünf beziehungsweise zwei Burgstaller-Tore. 2019/20 fehlte er wegen Verletzungen 139 Tage. Aufwärts ging es mit dem Wechsel zum Hamburger Kultklub St. Pauli: 2020/21 trotz 74 Tagen Pause nach einer Bauchverletzung elf Tore in 22 Spielen, 2021/22 20 Tore in 35 Partien, obwohl er 63 Tage außer Gefecht war.  Beim Rapid-Comeback ist der Kapitän auf St. Pauli-Kurs: 13 Treffer in 28 Spielen. Seit Barisic wieder Trainer ist, spielt er auch wieder in einem „Revier“, ganz vorne. Nicht mehr dahinter im Niemandsland.

Auffällig bei Rapid auch das Comeback von Ferdy Druijf mit einem Assist zum zweiten Strunz-Tor. Insgesamt der fünfte des Holländers, obwohl er bei seinem 14 Einsätzen nur neunmal zur Startelf gehörte. Trotzdem ist er in der Assist-Tabelle der Bundesliga derzeit Zweiter hinter Sturms Winterkauf Bryan Teixeira, der in 18 Spielen (16 in der Startelf) auf sieben kam.  Auffällig waren auch Samstag die Spekulationen um einen Trainerwechsel bei Ried vor dem Oberösterreich-Derby, die Präsident Roland Daxl im Sky-Interview noch befeuerte: „Man muss Ergebnisse liefern, um einen Trainerjob länger zu behalten. Im Endeffekt gibt es nur eine Wertung, das ist die Tabelle. Wenn Christian Heinle heute verliert, haben wir das Vertrauen der Fans und Sponsoren verloren. Dann müssen wir schauen, ob wir einen neuen Impuls setzen müssen“. Ried kassierte erst in der 90. Minute den Ausgleich zum 1:1, also hat Heinle noch Schonfrist. Er verlor mit Denizcan Cosgun (Kreuzbandriss) für längere Zeit einen Mittelfeldspieler. Ried und Daxl zeigten zuletzt wenig Geduld mit Trainern: Andreas Heraf spielte angeblich zu sehr auf Resultat und unattraktiv, musste gehen, obwohl Ried im November 2021, als seien Auszeit begann, auf Platz vier lag. Robert Ibertsberger durfte im Frühjahr 2022 nur drei Monate bleiben, weil es angeblich nicht zur Ried-Philosophie passte, wie er spielen ließ. Heinle übernahm, hat nach 28 Spielen einen Punkteschnitt von nur 1,07.

Wesentlich entspannter sieht Wolfsberg-Präsident Dietmar Riegler die Situation: „“Uns war klar, dass der Umbruch seine Zeit braucht“, versicherte er vor dem Kärntner Derby, „für uns geht dir Welt nicht unter, wenn wir nicht in die Meisterrunde kommen!“ Robin Dutt kann gelassener sein als der Kollege in Ried.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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