Fußball

Burgstaller wie der junge Krankl: Rapid verschaffte sich ein gutes Gefühl

59 Jahre ist es her, dass ein Rapidler in acht Heimspielen hintereinander ein Tor erzielte. Das war 1974 der junge Hans Krankl mit 21 Jahren. Mittwoch fand er mit der aktuellen Nummer neun einen Nachfolger: Kapitän Guido Burgstaller, der Samstag seinen 34. Geburtstag feiern wird, traf im achten Heimspiel hintereinander (Bild), rettete Rapid vor 14.600 Zuschauern im Allianz-Stadion das 1:1 (1:1) gegen Meister Red Bull Salzburg, übernahm mit seinem 17. Saisontreffer die alleinige Führung in der Torschützenliste, überholte den „neuen“ China-Legionär Markus Pink, verhinderte den 13. Auswärtssieg des Tabellenführers hintereinander. Womit Salzburgs Vorsprung auf Sturm von fünf auf drei Punkte schrumpfte. „Wir haben uns mit einer starken Leistung ein gutes Gefühl für das Cupfinale am Sonntag gegen Sturm Graz verschafft“, behauptete Burgstaller zufrieden.

Und das,obwohl Trainer Zoran Barisic mit Aleksa Pejic und Ante Bajic die Spieler beginnen ließ, die Sonntag beim 1:3 in Linz alle drei LASK-Tore auf dem Gewissen hatte. Dazu mit Roman Kerschbaum einen Schwachpunkt, den er Sonntag zur Pause ausgetauscht hatte. Aber der war im Vergleich dazu nicht wiederzuerkennen. Ebenso die ganze Mannschaft, in der mit  Burgstaller, Thorsten Schick, Patrick Greil und Nicolas Kühn vier Neue gegenüber der Linz-Pleite vom Sonntagstanden. Diesmal verschlief Rapid nicht die erste Hälfte, sondern kam schon nach zwölf Sekunden zur erste Torchance vor. Die Bajic vergab. Rapid machte Druck, Salzburg ging entgegen dem Spielverlauf in Führung. Durch den erstmals in der Startelf aufgebotenen Karim Konate. Er überraschte nach 15 Minuten Rapids Tormann Niklas Hedl aus unmöglichem Winkel. Ein Tor, das Hedl, der seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängerte, niemals bekommen darf. Dass er wenig später einen Schuss von Salzburgs Kapitän Nicolas Seiwald an die Latte lenkte, war nur Schadensbegrenzung.

Rapids Ausgleich fiel nach einer schönen Aktion über Bajic und Greil. Burgsatller traf eine Minute vord er Pause mit links zwischen den Beinen von Köhn. Und Millimeter entschieden, dass kurz danach das  2:1 durch Kerschbaumer nach einem von Köhn schlecht abgewehrten Schuss von Greil nicht zählte. Kerschbaumer stand beim Greil-Schuss mit dem linken Fuß um Millimeter im Abseits, was VAR Rene Eisner. Burgstaller scheiterte nach einem Kerschbaumer-Pass kurz nach der Pause bei der Chance zum 2:1 an Köhn, danach war das Match eigentlich nur mehr hektisch und zerfahren. Am Schluss verlor Rapid den einzigen zur Verfügung stehenden Innenverteidiger, der ein Rechtsfuß ist. Michael Sollbauer antwortet auf eine Provokation von Konate mit einem Schlag gegen den Hals. Der Tiroler Schiedsrichter Walter Altmann zeigte ihm die rote Karte, Konate nur die gelbe. Ob das korrekt war, darüber kann man streiten, da die „Aktion“ von Konate ausging. VAR Eisner erkannte nur eine Tätlichkeit von Sollbauer. Nach 92 von 97 Minuten verhinderte Barisic eine größere Rudelbildung. Wegen einiger Schubser gab es in der Szene drei gelbe Karten von insgesamt sieben.

Barisic brachte in der zweiten Hälfte Marco Grüll für Kühn, Ferdy Druijf für Greil, Oliver Strunz für Bajic, nach der roten Karte Moritz Oswald für Burgstaller. Pejic ging ins Abwehrzentrum zurück. Das dürfte auch die Variante für das Cupfinale sein, die das von Burgstaller angesprochene gute Gefühl etwas stört. Auf der Fantribüne hingegen nicht. Auf der wurde bereits gesungen: „Und wir holen den Pokal.“ Barisic erinnerte sich im Sky-Interview, in dem er auf die Personalsorgen in der Abwehr angesprochen wurde, an einen Spruch des großen Ernst Happel: „Wenn du Probleme in der Defensive hast, musst du halt offensiv spielen.“

Foto: Red Bull Salzburg.

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