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Burgstallers Abrechnung mit dem Referee, den er nicht mehr sehen wollte

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Am 13. September 2015 hatte Guido Burgstaller noch in der zweiten Liga nach dem 2:3 mit dem 1. FC Nürnberg im Frankenderby bei Fürth gesagt, den Schiedsrichter wollte er  nicht mehr sehen. Weil  Felix Zwayer damals vor einem Fürther Tor einen Freistoss gab, der keiner war, einen Fürther Treffer trotz Abseitstellung anerkannte, ihn einmal allein vor dem Fürth-Tor wegen eines Abseits, das keines war, zurückpfiff. Also in das Match mit seinen Fehlern entscheidend eingriff. Samstag sahen er und Alessandro Schöpf, der damals Nürnbergs Ausgleich zum 2:2 erzielte, im Schalke-Dress Zwayer aber im Revieer-Derby gegen Dortmund wieder . Und ärgerten sich wieder über ihn. Als der Grieche Sokratis  Burgstaller im Strafraum beim Schussversuch zurückhielt, war Zwayer dies zu wenig für einen Elfer. Im Gegenstoß fiel Dortmunds Führung durch Aubameyang, der damit das Duell der unterschiedlichen Knipser gegen den Kärntner gewann,  über sein 24. Saisontor mit einer selbst für seinen Sponsor Nike entworfenen Gesichtsmaske „Masked Finisher“ jubelte. Der maskierte Vollstrecker. Wütendes Pfeifkonzert der Schalke-Fans. Torjäger können sich auch Provokationen leisten.

Das war aber nicht das letzte Mal, das sich Burgstaller über Zwayer ärgerte. Das zweite Mal in der Nachspielzeit von der Bank aus. Als Dortmunds Franzose Batra nach einem  Zweikampf mit dem nach 70 Minuten eingewechselten Schöpf die Hand dabei hatte, Zwayer wieder nicht reagierte, nicht auf den Elferpunkt zeigte: „Man sollte nicht zu viel über einen Schiedsrichter  reden“, rechnete Burgstaller nachher via „Sky“ mit Zwayer ab, „aber das ist nicht das erste Mal, das ich mich von ihm extrem benachteiligt fühlte. Wahnsinn“. Das Schalke-Maskottchen „Erwin“ reagierte seinen Ärger anders ab. Es zeigte Zwayer die rote Karte, die  zuvor ein Zuschauer auf den Rasen geworfen hatte. Der Schiedrichter reagierte sichtbar verwirrt und empört.

Ärgerlich schüttelte auch Peter Stöger in der Nachspielzeit den Kopf. Denn in der kassierte sein 1.FC Köln beim Hamburger SV unnötig das 1:2: „Wir hätten die Situation drei- bis  viermal klären können, aber in der letzten Viertelstunde ließ die Konzentration nach“, klagte Stöger. Köln blieb dennoch Sechster -das einzig Positive.  Die Hamburger, bei denen Michael Gregoritsch in den letzten 36 Minuten spielte, in der Aktion zum späten Happy End beteiligt war, verließen den Relegationsplatz, überholten Wolfsburg und Augsburg. Für die Augsburger wird die Lage mit dem 0:6-Debakel in München gegen Bayern immer bedrohlicher. Dabei schonten die Bayern wegen der bevorstehenden Belastungen David Alaba, Arturo Vidal und Xabi Alonso.  Für den 18jährigen Ösi-Jungstar Kevin Danso in Augsburgs Abwehrzentrum war sein erster Auftritt in der Münchener Allianz-Arena furchtbar: Bayerns Torjäger Roebrt Lewandowski traf dreimal. Martin Hinteregger blieb die Demütigung erspart. Trainer Manuel Baum wollte nicht riskieren, dass er für das wichtigere Kellerduell am Mittwoch beim Vorletzten Ingolstadt gesperrt ist.

Der andere österreichische Trainer in der Bundesliga, Ralph Hasenhüttl, freute sich, mit Leipzig wieder einmal „zu null“ gespielt zu haben. Wenn auch nur daheim gegen den Letzten Darmstadt. Das 4:0 mit dem überragenden Ex-Salzburger Naby Keita, der zweimal traf, bedeutet für Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker: Im Fernduell um Platz zwei wieder fünf Punkte vor Dortmund. Aber neuer Dritter ist Hoffenheim, vier Zähler hinter Leipzig. Grund zum Feiern hatten Florian Grillitsch und  Florian Kainz mit Werder Bremen auch ohne den vergrippten Zlatko Junuzovic: Das 5:2 in Freiburg  bedeutete das sechste Spiel in Serie ohne Niederlage mit 16 von 18 möglichen Punkten. Gelang zuletzt vor zweieinhalb Jahren. Kainz kam wieder nur als Joker, nützte aber 14 Minuten, um am letzten Treffer beteiligt zu sein: Er holt den Freistoss heraus, mit dem er den dritten Treffer des Dänen Thomas Delaney, seinen zweiten per Kopf, vorbereitete.

Ein perfekter Vorbereiter war auch Martin Harnik im Spitzenspiel der zweiten Liga: Seine perfekte Flanke führte zu Hannovers Führungstor beim 2:0 im Spitzenspiel gegen Union Berlin, wo Christopher Trimmel bei der ersten Niederlage in diesem Jahr durchspielte, Philipp Hosiner als Joker in den letzten 21 Minuten diesmal nichts bewegen konnte. Mehr als 10.000 Fans der  „Eisernen“ sorgten in Hannover fast für Heimspielatmosphäre. Jetzt ist Harnik mit Hannover wieder voll im Kampf um den Aufstieg, aber Trimmel gab sich eisern kämpferisch: „Das wirft uns nicht um.“

 

Foto: peterlinden.live.

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