Eishockey

Chance auf Olympia? Da muss noch einiges besser werden

Donnerstag Abend schlägt Österreichs Eishockeyteam in der Ondrej Nepela-Halle von Bratislava, die zu 75 Prozent gefüllt sein darf, die Stunde der Wahrheit. Im ersten von drei Sielen in der Olympiaqualifikation gegen die Slowakei muss eine Sensation her, sonst kann der rot-weiß-rote Außenseiter seine Hoffnungen auf ein Ticket für Peking schon vergessen. Der erste Test, fünf Tage zuvor in der Wiener Erste Bank-Halle, das 7:5 (2:2, 2:2, 3:1) gegen Ungarn machte etwas Hoffnung, hinterließ aber mindestens ebenso große Bedenken. Vor allem wegen der  Defensivleistung inklusive des Tormanns. Und dieses Thema erinnert sofort wieder an Bratislava. An den total unnötigen Abstieg aus der A-WM vor  zwei Jahren. Die Torhüter von damals, Bernhard Starkbaum und David Kickert, sind wieder dabei. Ihre Nominierung war aber alternativlos.

Es war ein munteres Spielchen, das  rund 500 Zuschauer Samstag zu sehen bekamen. Nach 13 Minuten durch zwei Tore in Unterzahl 0:2 zurück (wobei Starkbaum beim 0:1 patzte), nach dem ersten Drittel stand es 2:2, nach 35 Minuten führte Österreich 4:2, am Ende des zweiten Drittels hieß es  bei einem Schussverhältnis von 35:11 nur 4:4. Weil in Überzahl durch einen schweren Patzer von Kapitän Thomas Raffl sogar der  Ausgleich fiel.  Nach 57 Minuten schien nach einem Powerplaytreffer von Dominik Heinrich alles gelaufen, aber Ungarn kam nochmals heran. Erst ein empty net-tor in letzter Minute machte alles klar. Vier der sieben Tore erzielte Österreich in numerischer Überlegenheit.

Teamchef Roger Bader hat vier Fünferblöcke mit Thomas Hundertpfund, Benjamin Baumgartner, Marco Rossi und Lukas Haudum als Center gefunden, die ein hohes Tempo gehen können, allesamt für Tore gut sind. Daher konnte siebenmal gejubelt werden (im Bild oben Schweiz-Legionär Dominic Zwerger). Aber zur Defensivleistung sagte Bader nur: „Besser im Test als in der Qualifikation!“ Die muss in allen Linien kompakter sein, zudem dürfen nicht so viele unnötige Strafen kassiert werden. Zudem wird Österreich Donnerstag einen Tormann brauchen, der einige unhaltbare abwehrt. Starkbaum oder Kickert? Keine leichte Entscheidung für Bader und  Tormanntrainer Reinhard Divis, der letzten Monat in den Vorstand der Spielergewerkschaft einstieg. Als Mann, der Spiele gewinnen kann, gilt eher Starkbaum.

Die acht Verteidiger? Routiniers wie Heinrich, Stefan Ulmer oder Martin Schumnig zeigten bekannte Stärken und Schwächen, die sich nicht mehr ändern werden. Aufgezeigt hat das Duo mit Bernd Wolf, der bei Lugano spielt, und Kilian Zündel. Nicht nur, weil der 20 jährige Salzburger so wie Peter Schneider zwei Treffer erzielte. Das erste nach dem ersten Assist von Rossi in Österreichs Team. Dass der Vorarlberger in seinem ersten Spiel nach acht Monaten keine Berge versetzen konnte, war keine Überraschung. Sondern normal. Sonntag ging es im 100. Länderspiel von Thomas Raffl beim 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) gegen Italien schon besser, erzielte er im Powerplay den Ausgleich zum 1:1. Bader setzte Kickert  und fünf neue Spieler ein. Die ersten drei Treffer gelangen wieder in numerischer Überlegenheit, der letzte war wieder ein empty net-goal. Trotz schwachem ersten Drittel bewies das Team aber, punkto Defensivarbeit durchaus lernfähig zu sein. Wobei Italien sicher der stärkere Gegner als Ungarn war.

Foto: Gepa Pictures/ÖEHV.

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