Fußball

Chelseas neuer Trainer Graham Potter kennt Salzburgs „Not-Verteidiger“ Bernardo

Unbemerkt von den Medien war Salzburgs Ex-Trainer Marco Rose Dienstagabend beim 1:1 seine ehemaligen Klubs in der Champions League gegen AC Milan auf der Tribüne gesessen. Danach erreichte ihn der Anruf von RB Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff, der ihn im Schock über die 1:4-Pleite gegen Schachtjor Donezk bat, sofort bei den Bullen einzusteigen. Die Denkpause von Rose dauerte nicht lange, ehe er den Job annahm. Mittwoch flog er in einem Red-Bull-Jet in seine Heimatstadt, Samstag soll bei seinem Einstand den Sieg über seinen Ex-Klub Borussia Dortmund geben. Rose will viel Wucht auf dem Platz sehen. Auch von Konrad Laimer und Xaver Schlager. Die Alternative zu Schlager ist ein anderer Schützling von Rose in seiner Salzburger Zeit, Amadou Haidara.

Roses Kollege in Salzburg, Matthias Jaissle, hat andere „Sorgen“: Die Champions League nach dem 1:1 und vor dem Duell gegen Chelsea in London Samstag in Ried aus den Köpfen zu bekommen. „In der Liga erfolgreich zu sein, ist die Voraussetzung dafür, solche Abende wie den gegen Milan überhaupt erleben zu können.“ Auf jeden Fall spielt in Ried die „Not-Abwehr“ mit dem Brasilianer Bernardo (Bild oben) und dem 1,94 großen Serben Strahinja Pavlovic im Zentrum. Da der gegen Milan verletzt Oumar Solet und Max Wöber, der Dienstag mit Adduktorenproblemen beim Aufwärmen aufgab, ausfallen. Das könnte sich auch bis Mittwoch mit beiden nicht ausgehen. Dann müssten Bernardo und Pavlovic auch an der Stamford Bridge ran. Daher wäre es für Salzburg sicher kein Nachteil, sollte das Spiel gegen Chelsea wegen der Staatstrauer in England nach dem Tod der Queen von der UEFA verschoben werden. Die Premier League legt am Wochenende eine Pause ein. Im engen Champions League-Terminplan bis zum Ende der Gruppenspiele am 2. November gibt es Mitte Oktober eine freie Woche. In der in Österreich das Achtelfinale im Uniqa-Cup angesetzt ist, in dem Salzburg die Admira empfängt.

Bernardo und Pavlovic spielten erstmals in der zweiten Hälfte gegen Milan zusammen, bestanden den Test, ließen nur wenig zu. Dabei sind beide ein Linksfuß. Trotzdem passte es. Das soll sich in Ried bestätigen. Bernardo kennt den neuen Chelsea-Trainer, den Nachfolger von Thomas Tuchel als Chelsea-Trainer, den 47 jährigen Engländer Graham Potter, gut: Unter ihm spielte der Brasilianer von Sommer 2019 bis Winter 2021 bei Brighton/Hove, ehe er zunächst auf Leihbasis nach zweieinhalb Jahren zu Österreichs Serienmeister zurückkehrte. Bei Potter kam Bernardo nur auf 22 Einsätze, davon 17 in der Premier League. Letzten Sommer holte Potter aus Salzburg Mittelfeldspieler Enock Mwepu. Chelsea zahlte an Brighton 18 Millionen Ablöse, um Potter aus dem Vertrag herauszukaufen. Dabei belegte Brighton unter Potter in den letzten zwei Saisonen nur die Plätze 15 und 16.  Diese Saison liegt Brighton nach sechs Runden sensationell auf Platz vier hinter Arsenal, Manchester City und Tottenham, hat zwei Punkte mehr als der Sechste Chelsea. Das muss den neuen Chelsea-Eigentümer Todd Boehly sehr beeindruckt haben. Seit Sommer 2019 war Potter in 134 Spielen Brighton-Trainer mit einem Punkteschnitt von 1,28. In England wird er auch als Teamchef der Zukunft gehandelt.

Foto: Red Bull Salzburg.

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