Fußball

China-Experte Kitzbichler traut Arnautovic einiges zu

Nach acht Jahren bei Red Bull Salzburg als Video-Analyst unter sieben Trainern (Huub Stevens, Ricardo Moniz, Roger Schmidt, Adi Hütter, Peter Zeidler, Thomas Letsch, Oscar Garcia) arbeitet der 45jährige Tiroler Richard Kitzbichler seit zwei Jahren in Chinas Hauptstadt bei Beijing Guoan unter einem seiner ehemaliger Salzburgers Chefs, ist bei Roger Schmidt in bisher 78 Spielen auch Co-Trainer. Letzte Saison gelang der Cupsieg, derzeit ist der Traditionsklub, der im Workers Stadium die höchsten Zuschauerzahlen von Chinas Super League hat, im Schnitt 40.000, mit 14 Siegen und zwei Niederlagen aus 16 von 30 Runden Tabellenführer. Hat trotz der Super-Hinrunde aber nur je zwei Punkte Vorsprung von Guangzhou Evergrande, dem Serienmeister von 2010 bis 2017,  und Titelverteidiger Shanghai SIPG. Dem möglicherweise neuen Klub von Marko Arnautovic: „Es hat sich auch hier schon herumgesprochen, dass er die medizinischen Check bereits absolviert hat, zwischen ihm und Shanghai alles fix sein soll.“ Seiner Informationen nach soll Arnautovic bei Shanghai den Brasilianer Elkeson ersetzen, der nach drei Jahren zu Guangzhou zurückkehren und dort eingebürgert werden soll.

„Guangzhou und Sganghai wollen rasch aufrüsten, um unbedingt Meister zu werden“, weiß Kitzbichler, „das sind unsere einzigen zwei Konkurrenten im Titelkampf. Der Vierte liegt schon 17 Punkte zurück.“ Rasch deshalb, weil bis Ende August mehr Spiele am Programm stehen als danach. Beijing Guoan wird aber nicht reagieren, ist mit seinen drei Legionären, dem Brasilianer Renato Augusto,(früher bei Leverkusen), dem Spanier Jonathan Viera und dem französischen Stürmer Cedric Bakambu, der 2015 mit Villarreal in der Europa League gegen Rapid gespielt hatte,  zufrieden. China-Experte Kitzbichler traut Arnautovic bei Shanghai einiges zu: „Er ist technisch gut, kann mit dem von den Brasilianern Oscar und Hulk vorgegebenen Spielstil sicher etwas anfangen. Ich erwarte schon einige Tore von ihm, auch weil er körperlich robust ist. Und das zählt in dieser Liga besonders.“ Das Niveau der Liga? „Etwa gleich wie in Österreichs Bundesliga. Wir haben ja heuer im Frühjahr während der Vorbereitung gegen Salzburg in Portugal 0:2 verloren. Im Prinzip könnten wir bis auf Salzburg mit allen mithalten. Würden wir in China gegen österreichische Klubs spielen, hätten wir durch die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sogar sicher Vorteile.“

Kitzbichler traut seiner Mannschaft zu, auf Platz eins zu bleiben, egal was noch bei Guangzhou und Shanghai passieren sollte. Die Verträge von Schmidt und ihm enden mit Jahresende. Dann ist Schluss mit dem China-Abenteuer, das er durchaus positiv sieht. Die Zukunft? Es sieht ganz danach aus, dass er an Schmidts Seite bleiben wird. Möglicherweise in der deutschen Bundesliga.

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