Fußball

Cremonese macht Ernst: Rapid winken Millionen für Aiwu

Das Thema Kaderverkleinerung stellt sich bei Rapid nach dem Aufstieg in die dritte Runde der Qualifikation für die Conference League eigentlich vorerst nicht. Es ist aber doch eines: Denn Cremonese , nach 16 Jahren wieder in Italiens Serie A aufgestiegen, macht in Sachen Emanuel Aiwu ernst. Der Klub aus der 75.000 Einwohner-Stadt Cremona in der Po-Ebene, die durch die Geigenbauer-Familie Stradivari bekannt wurde, ist sogar bereit, den 21 jährigen Innenverteidiger zu seinem Rekordkauf zu machen.  Aiwu dürfte mit den Italienern einig sein und bereit, die große Herausforderung anzunehmen. Ein Indiz dafür: Sein Berater Marcel Brillmann, der seit Wochen wegen dieses Themas mit Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic in Kontakt steht, postete Freitag ein Bild vom Stadion Cremoneses. Also heißt es für Aiwu künftig Lombardei statt Hütteldorf?

Die Überlegungen des in Innsbruck geborenen Aiwu, der vor zwei Jahren von der Admira keine Freigabe für Red Bull Salzburg erhalten hatte, sind nachvollziehbar: Via Cremonse sieht er die größere Chance, sich für einen renommierten italienischen Klub zu empfehlen, als via Rapid. Denn wer sich in der Serie A gegen große Stürmerstars behauptet, der macht sich einen Namen.  Zum Saisonstart am 14. August könnte dies Aiwu in Florenz gegen Fiorentinas Russen Aleksandar Kokorin oder der von Real Madrid gekommenen serbischen Torjäger Luka Jovic (früher Eintracht Frankfurt) gelingen. In der zweiten Runden in Rom gegen Tammy Abraham, den englischen Stürmerstar des Conference League-Siegers, und dessen neuen argentinischen Topstar mit Juventus-Vergangenheit, Paulo Dybala. Weitere große Namen, auf die Aiwu treffen würde: Frankreichs Weltmeister Olivier Giroud bei Meister Milan, bei Inter der Belgier Romelu Lukaku, der Argentinier Lautaro Martinez oder der bonische Torjäger Edin Dzeko,  bei Lazio Italiens Teamstürmer Ciro Immobile, bei Napoli der Mexikaner Hirving Lozano. Die Liste läßt sich noch fortsetzen.

Cremonese ließ Aiwu mehrmals beobachten. Trainer Massimiliano Alvini  will mit drei Innenverteidigern agieren, der Rapidler soll der rechte sein. Einen Routinier für das Abwehrzentrum verpflichtete Cremonese bereits mit dem 32 jährigen Rumänen Vlad Chiriches, der zuletzt mit Ex-Rapidler Mert Müldür bei Sassuolo spielte, zuvor bei Napoli und in England bei Tottenham. Von Hertha BSC Berlin holte Cremonese auf Leihbasis den argentinischen Mittelfeldabräumer Santiago Ascacibar, Rapid kaufte vor einem Jahr Aiwu um 750.000 Euro aus dem bis 2022 laufenden Vertrag bei Admira heraus. Der des Innenverteidigers bei Grün-Weiß läuft bis 2024. Rapid könnte nach einem Jahr Aiwu für ihn rund dreimal so viel bekommen wie bezahlt wurde. Wenn Aiwu Sonntag in Klagenfurt nicht spielen sollte, dann hat das nichts mit dem Cremonese-Angebot zu tun, Sondern mit dem Rotieren von Trainer Ferdinand Feldhofer, Ihm ist wichtiger, eine Mannschaft aufzubieten, die richtig marschiert, als zu Saisonbeginn eine einspielen zu lassen und erst im Verlauf der Saison die Rotationsmaschine anzuwerfen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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