Für Rapids Kapitän Matthias Seidl ist das Überwintern in der Conference League zumindest das erste Teilziel. Das könnte man so interpretieren, dass er das Viertelfinale oder mehr für möglich hält. Nach zwei Siegen in zwei Runden wäre Rapid als Achter der Tabelle direkt im Achtelfinale. Donnerstag wartet im Moldaus Hauptstadt Chisinau die zweite „unbekannte“ Hürde nach dem FC Noah. Ein Sieg über CS Petrocub, letzte Saison Doublgewinner, diese Saison in der Divizina Nationale mit 12 Punkten Rückstand auf Sheriff Tiraspol Dritter, wäre papierformgemäß. CS Petrocub liegt auf Rang 34, scheiterte als Meister in der Qualifikation zur Champions League an Apoel Nikosia aus Zypern, schaltete in der zur Europa League zunächst New Saints aus Wales aus, hatte aber in den Play offs gegen den bulgarischen Serienmeister Ludigorez Razgrad nichts zu bestellen. Daher landete Petrocub in der Ligaphase der Conference League.
Der Verein kommt aus Hincesti, einer Stadt mit 13.000 Einwohnern, 40 Kilometer von Chisinau entfernt. Die internationalen Spiele werden in der Hauptstadt, im Zimbru-Stadium (Bild) ausgetragen. Dort verlor CS Petrocub zum Auftakt gegen Paphos 1:4. Man könnte eigentlich sagen, was einem Klub aus Zypern gelingt, das müsste eigentlich auch für Rapid möglich sein. Das zweite Spiel gelang schon besser: In Polen nur 0:2 gegen Bialystok. Den Klub, der zuvor FC Kopenhagen auswärts 2:1 bezwang. Die Dänen sind am 19. Dezember in Hütteldorf der sechste und letzte Rapid-Gegner. Davor kommen die Shamrock Rovers aus Irland nach Wien, muss Rapid auf Zypern gegen Omonia Nikosia die Favoritenrolle bestätigen.
Im Kader des CS Petrocub stehen fünf Legionäre aus Ghana, Kamerun, Brasilien und Senegal. Trainer ist der 50 jährige Moldawier Andrei Martin. Sein Kollege Robert Klauß beschäftigt sich seit Montag mit der unangenehmen Aufgabe. Der nur knappe 1:0-Heimsieg gegen Noah aus Armenien dient, auch wenn er ungefährdet war, als kleine Warnung. Mamadou Sangare wurde beim Strafsenat der Liga nach dem Ausschluß beim 1:1 gegen Sturm Graz wegen rohen Spiels für zwei Spiele gesperrt, wovon eines bedingt ist. Er hat nächsten Sonntag gegen Austria Klagenfurt „Pause“, kann sich daher in Chisinau „auspowern“. Was er aber ohnehin immer tut.
Foto: UEFA.